Bauboom setzt sich fort
In den vergangenen Monaten wurde die Branche durch Meldungen wie: „Der deutsche Bauboom geht zu Ende" aufgeschreckt. Kein Grund zur Panik, dafür gebe es eine einfache Erklärung, so die beruhigende Botschaft gleich zweier Referenten anlässlich der VFF-Fachtagung Statistik und Markt am 28. September im Frankfurt.
Auch in 2018 und 2019 sei mit weiter steigenden Baugenehmigungszahlen und einer guten Auslastung der Baubranche zu rechnen. Für den deutschen Fenstermarkt prognostizierten die Statistikexperten einen Zuwachs von +2,9 Prozent in 2017 und 3,3 Prozent in 2018. Der Wermutstropfen dabei: bei weiter steigenden Importzahlen wird von diesem Wachstum kaum etwas für die deutschen Fensterbauer übrig bleiben!
Moderater Zuwachs für 2017
„Der Rückgang der Baugenehmigungen gegenüber 2016 sei kein Grund zur Beunruhigung", betonte Holger Lipp, Obmann des Statistik-Ausschusses im VFF. „Wir hatten in 2016 ein besonders starkes Jahr. Hinzu kamen Vorzugseffekte durch die am 01. Januar 2016 in Kraft tretende EnEV. Diese hat dafür gesorgt, dass in 2015 am Jahresende ungewöhnlich viele Anträge gestellt wurden, die aber erst im neuen Jahr abgearbeitet wurden. Bereinigt wird sich daher auch für 2017 ein Zuwachs ergeben, wenn auch etwas moderater", fügt Lipp an.
Mit plus 33,3 Prozent beziehungsweise 17,5 Prozent hatten in 2016 insbesondere die Mehrfamilienhäuser sowie die Eigentumswohnungen deutlich zugelegt. Hinsichtlich der weiteren Entwicklung im laufenden und nächsten Jahr zeigt sich Lipp optimistisch. Die Unternehmen im Bauhauptgewerbe gingen davon aus, dass die Geschäfte in den nächsten Monaten weiter anziehen.
Schwerpunkt der Gebäudeart verschiebt sich
Auch die Prognosen der Wirtschaftsinstitute lägen für 2018 noch über dem Niveau von 2017. Bedingt durch die massive Zuwanderung durch Migranten aus der EU werde die Zahl der gebauten Wohnungen in den nächsten Jahren weiter nach oben gehen. Damit werden sich die Schwerpunkte bei der Art der Gebäude weiter verschieben. Sprich Mehrfamilienhäuser werden weiter an Bedeutung gewinnen, der Anteil der Einfamilienhäuser wird dagegen weiter zurückgehen. Folge dieser Entwicklung ist, dass es auch Fensterbauer zunehmend mit einer anderen Klientel in Form des gewerblichen Nachfragers zu tun bekommen.
Den ausführlichen Bericht über die weitere Entwicklung des Bau- und Fenstermarktes lesen Sie in der nächsten Ausgabe von bauelemente bau, die am 9. November erscheinen wird.