Da ist noch Luft nach oben!
Auf Grund der Corona-Pandemie wurden viele Messen komplett abgesagt. Die Messe München hingegen hat sich nach Rücksprache mit den Ausstellern dazu entschieden, mit der Bau 2021 Online vom 13. bis 15. Januar 2021 erstmals auf ein rein digitales Format zu setzen. Dafür konnte die Projektleitung 247 Aussteller aus 29 Ländern gewinnen. Diese boten statt dem üblichen Standrundgang digitale Live-Präsentationen sowie 1:1-Gespräche an und konnten damit 38.325 Teilnehmer aus 138 Ländern erreichen.
Parallel dazu lief ein umfassendes Konferenzprogramm, das Themen wie die Digitalisierung, die Herausforderung durch den Klimawandel, Ressourcen und Recycling, Wohnen der Zukunft sowie die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Architektur und Bauwirtschaft beleuchtete. „Dank der starken Beteiligung an der Bau konnten wir eine Brücke zur Bau 2023 schlagen“, erklärt Dr. Reinhard Pfeiffer, Stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe München.
Nichts geht über Präsenzveranstaltungen
„Die Bau Online hat die Baubranche in beeindruckender Weise aktiviert“, so Dieter Schäfer, Fachbeiratsvorsitzender der Bau München und Vorstandsvorsitzender der Deutschen Steinzeug Cremer & Breuer AG. „Das digitale B2B-Networking leistet einen entscheidenden Beitrag, das Geschäft in dieser herausfordernden Zeit am Laufen zu halten. Das ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass die Bau Online die Präsenzmesse Bau nicht ersetzen kann.“
„Für uns ist und bleibt die Bau eine feste Größe in unserem Kalender. Bei der Premiere der Bau Online Gold-Partner zu sein, war für Schüco selbstverständlich“, erklärt Dr. Georg Spranger, Leiter Marketing, Schüco International KG. „Das neue Format kam sehr gut bei uns und unseren Gästen an. Und natürlich freuen wir uns jetzt schon auf die Bau 2023.“
Dr. Max Schöne, Geschäftsführer von heroal, sagt: „Wir waren gespannt, wie das neue, digitale Format von den Besuchern angenommen wird – und freuen uns, dass die Bau Online 2021 erfolgreich verlaufen ist. Wir haben zahlreiche wertvolle Gespräche mit Kunden und Interessenten aus aller Welt führen können und viele positive Rückmeldungen zu unseren neuen Produkten und Serviceangeboten erhalten.“
„Die Bau hat das Beste aus der Situation gemacht“, sagt Stefan Fischbach, Vorsitzender der Geschäftsführung der Assa Abloy Sicherheitstechnik. „Besonders die Live-Präsentationen kamen bei unseren Kunden sehr gut an. Die virtuellen Vorträge können aber das persönliche Gespräch nicht ersetzen und wir freuen uns darauf, 2023 Kunden und Partner wieder in München zu treffen.“
Reichlich Optimierungspotenzial
Die Bewertung der Bau Online fällt aber nicht durchweg so positiv aus. Denn die digitale Messe offenbarte so manche Unzulänglichkeiten und machte deutlich, dass es für alle Beteiligten noch Luft nach oben gibt. Nicht immer war die eingesetzte Kamera- und Mikrophontechnik oder die Beleuchtung optimal. Anstatt kurz und prägnant die Neuheiten in den Fokus zu stellen, erlag mancher der Referenten der Versuchung, die Besucher mit einem Überblick über das gesamte Produkt-Programm zu beglücken.
Probleme bei der Übertragung wie Verbindungsabbrüche etc. machten deutlich, dass es in Deutschland bei der Versorgung mit schnellem Internet noch gewaltigen Nachholbedarf gibt.
Der Anmeldeprozess für die Live-Präsentationen oder 1:1 Videochats wurde von etlichen Teilnehmern, mit denen wir schon sprechen konnten, als umständlich und aufwändig. Bisweilen traf die Mail mit dem Link für die Freischaltung recht spät ein. Zudem klagten die Vertreter von einigen beteiligten Unternehmen klagten über eine recht überschaubare Zahl an Teilnehmern.
In kurzer Zeit auf die Beine gestellt
Nach bis weit in den Sommerhinein gab sich die Messe München zuversichtlich, die Bau unter Einhaltung eines mit der Landesregierung abgestimmten Hygienekonzeptes als Präsenzveranstaltung durchführen zu können. Erst Ende September fiel die Entscheidung für eine Hybrid-Veranstaltung mit einer deutlich reduzierten Ausstellungsfläche. Auf Grund der dynamischen Entwicklung der Corona-Pandemie zeigten sich die adressierten Aussteller hinsichtlich der Aussichten einer Durchführung recht skeptisch, was die Messe drei Wochen später bewogen hat, auf ein rein digitales Format zu setzen. Damit blieb nicht mehr viel Zeit, um ein überzeugendes virtuelles Format zu erstellen. Einige der Unzulänglichkeiten dürften also der heißen Nadel geschuldet sein, mit der die Bau Online gestrickt werden musste.
Hybrid wird zum neuen Standard werden
Mag die Premiere der ersten Bau im Online-Format auch etwas holprig verlaufen sein, so ist doch mit großer Sicherheit davon auszugehen, dass wenn die Bau 2023 als Präsenzveranstaltung an den Start gehen kann – und das hoffen wir alle! – sie von einem digitalen Angebot begleitet wird. Bis dahin bleibt genügend Zeit für alle Beteiligten, sich im Digitalen noch ein wenig zu üben.
Mehr zur Bau Online erfahren Sie über diesen Link.
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