bb-Marktübersicht: Holz/(Alu)-Fenster und -Türen
Das Holzfenster der Zukunft?
Ein zentraler Bestandteil der Oktober-Ausgabe von bauelemente bau ist die Marktübersicht der Holzfenster und -türen. Dank der Beteiligung der für den deutschen Fenstermarkt relevanten Anbieter können wir Ihnen als Lesern einen umfassenden Überblick über das aktuelle Angebot verschaffen und dabei insbesondere dem montierenden Fachhandwerk und dem Bauelementehandel einen Vergleich der angebotenen Fensterkonstruktionen und ihrer Leistungen ermöglichen. Wie schon in den Jahren zuvor, haben wir dabei auch das kleine, aber stetig wachsende Marktsegment der Holz/Alu-Fenster und -Türen berücksichtigt.
Beim Vergleich der Holzfensterkonstruktionen fällt auf, dass sich die Branche noch immer stark an den Vorgaben zu den Systemen IV 68, 78 etc. orientiert. Noch werden die Möglichkeiten, die sich mit dem Einsatz der Klebetechnik bieten würden, viel zu wenig genutzt. Ein hoher Aufwand für Prüfungen, Zertifizierung und CE-Kennzeichnung verhindert Konstruktionen mit besonders schlanken Ansichten, mit denen anspruchsvolle Bauherren und Architekten zu begeistern wären.
Zumindest bei den Hebeschiebe-Türen bieten sich mit der Verglasung des Festteils direkt auf der Schwelle interessante Alternativen für einen möglichst großen Glasanteil und damit einen erhöhten Lichteinfall. Parallel dazu entwickeln sich barrierefreie Schwellen in bodengleicher Ausführung beziehungsweise einer Aufbauhöhe nahe Null zum Standard.
Wesentlich experimentierfreudiger zeigen sich die Fensterhersteller bei der Gestaltung ihrer Holz/Alu-Fensterkonstruktionen. Dabei kommen neben der klassischen flächenversetzten Version verstärkt auch flächenbündige Ausführungen und Konstruktionen mit verdecktem Flügel auf den Markt. Dem aktuellen architektonischen Trend wird mit betont kantigen Aluschalen-Ausführungen Rechnung getragen.
Haben bei den Haustüren über viele Jahre die lackierten Oberflächen dominiert, geht der Trend zu eher natürlichen Oberflächen. So wird seit einiger Zeit auf naturbelassene Oberflächen und auf Altholz gesetzt oder die Türblätter aus den Dauben ausgedienter Fässer zusammengestellt. Kombiniert wird dies mit Keramik und oder Stahl, Echt-Stein oder gebürstetem Aluminium oder Edelstahl.
Auf RC2 folgt RC3
Die KfW-Förderung für Privatkunden, die in einbruchhemmende Elemente investieren, die mindestens der Widerstandsklasse RC2 entsprechen, hat viele Hersteller veranlasst, ihr Fenster- und Haustürenprogramm entsprechend zu ertüchtigen. Dabei gehen einige Unternehmen gleich noch einen Schritt weiter und entwickeln auch Konstruktionen, die die Anforderungen der Widerstandsklasse RC3 erfüllen.
In natürlicher Schönheit
Die schützende Alu-Deckschale auf der Außenseite macht es möglich, Hölzer wie Nussbaum, Kirschbaum, Ahorn oder Erle einzusetzen, die per se eigentlich nicht für den Bau von Fenstern und Türen geeignet wären. Darüber hinaus können statt einer lasierenden oder deckenden Beschichtung auch Holzöle eingesetzt werden, die für eine möglichst natürliche und unverfälschte Holzoptik sorgen.
Für etliche Vertreter der Branche ist daher das Holzfenster der Zukunft ein Holz/Alu-Fenster. Wer die Entwicklung der Marktanteile aufmerksam beobachtet hat, konnte feststellen, dass die Rückgänge bei den Holzfenstern durch die wachsende Nachfrage nach Elementen mit Aluminium-Deckschale kompensiert werden konnten, sodass die beiden Konstruktionen seit einigen Jahren gemeinsam auf einen Marktanteil von 25 Prozent kommen.
Erfolgreich in der Nische
Der Gebäudebestand kommt in die Jahre, damit dürfte auch die Nachfrage nach denkmalschutzgerechten Fenstern beziehungsweise Konstruktionen in originalgetreuer Gestaltung steigen. Was etliche Teilnehmer an der Marktübersicht veranlasst, ihr Programm entsprechend zu erweitern.
Eine ganz spezielle Nische sind Brandschutzfenster beziehungsweise Flucht- und Paniktüren. Der hohe Aufwand für die Prüfungen und die Zertifizierung bringt es mit sich, dass vor allem in den hohen Brandschutzklassen das Feld der Anbieter recht überschaubar ist.
Fassadenkonstruktionen aus Holz/Aluminium bieten nur sehr wenige Hersteller. Unilux bietet mit FineLine schon seit vielen Jahren eine Pfosten-Riegel-Konstruktion. Ein anderes Konzept verfolgt Internorm mit seinem Ganzglas-Fenstersystem Panorama HX 300. Dieses kann komplett in Wand und Boden integriert werden, um so großflächige Verglasungen zu schaffen. In diese Konstruktion können neben Festverglasungen auch Fenster- und Tür-Systeme integriert werden.
Die Marktübersicht der Holz/(Alu)-Fenster und -Türen startet in der Oktober-Ausgabe von bauelemente bau auf der Seite 76.