Die etwas anderen Rosenheimer Fenstertage

Zu den 48. Fenstertagen des ift Rosenheim bot der Saal Bayern des Rosenheimer Kultur- und Kongresszentrums ein ganz ungewohntes Bild. Anstatt der sonst üblichen dicht gestellten und gut besetzten Stuhlreihen bot sich dem Betrachter ein eher luftiges Bild. Denn die bei der Planung der Veranstaltung geltenden Corona-Regeln ließen nur 250 Präsenz-Teilnehmer zu. Was die Veranstalter wiederum veranlasst hatte, pro Unternehmen maximal drei Teilnehmer zuzulassen. Wer keinen der begehrten Präsenzplätze ergattern konnte, hatte die Möglichkeit, von zuhause aus, die Vorträge als Live-Stream zu verfolgen.

Dass dann am 4. Oktober und damit nur wenige Tage vor Beginn der Fenstertage die Corona-Regeln nochmals geändert und massiv gelockert wurden, war bitter für das Vorbereitungs-Team des ift und all diejenigen, die gerne live vor Ort mit dabei gewesen wären. Denn gewissermaßen über Nacht wäre eine Veranstaltung mit unbegrenzter Teilnehmerzahl möglich gewesen. Für eine Überarbeitung des Konzeptes war es allerdings zu diesem Zeitpunkt bereits zu spät.

Die deutlich reduzierte Zahl von Teilnehmern und die daraus resultierende eher „familiäre“ Atmosphäre wurden aber von einer ganzen Reihe von Teilnehmern als durchaus angenehm empfunden. Die Teilnehmer profitierten zudem von der neuen 3G plus Regel, die vorschreibt, dass die Teilnehmer entweder geimpft, genesen oder aber PCR-getestet sein müssen. Da dies gewährleistet war, konnte sowohl auf die Abstandsregel als auch auf das Tragen eines Mund- und Nasenschutzes verzichtet werden.

Was beschäftigt die Branche?

Die Rosenheimer Fenstertage sind für die Teilnehmer auch immer eine willkommene Gelegenheit, um sich mit den Kollegen über aktuelle Probleme und Herausforderungen für die Branche auszutauschen. Dabei standen in diesem Jahr – wie zu erwarten – die drastisch gestiegenen Rohstoff-Preise sowie die brüchigen Lieferketten ganz oben auf der Agenda. Kaum einer ließ sich zu einer Prognose verleiten, wann die Preise wieder zurückgehen und die Versorgungssituation sich nachhaltig bessert. Viele sind dagegen davon überzeugt, dass es ein Zurück zum alten Niveau kaum geben wird.

Für all diejenigen, die einen guten Teil ihrer Umsätze in UK erwirtschaften, waren die Auswirkungen des Brexit auf die Marktzulassung ihrer Produkte von besonderer Wichtigkeit. Für etwas mehr Klarheit sorgte der Vortrag von Roland Fischer vom ift Rosenheim. Er erläuterte was nötig ist, um das britische CE-Zeichen UKCA zu erhalten und welche Unterstützung das ift dabei bieten kann. Detaillierte Informationen finden Sie im Beitrag zum Referat von Fischer in unserer kommenden Printausgabe.

Natürlich spielte auch die für Ende März anstehende Fensterbau Frontale eine wichtige Rolle in den vielen Gesprächen. Dafür hatte unter anderem die Mitteilung von Schüco gesorgt, auf eine Teilnahme an der Messe auf Grund der kritischen Materialversorgung zu verzichten und die personellen Ressourcen ganz auf die Versorgung der Kunden zu konzentrieren.

Das Konzept der nächsten Fenstertage

Mit dem 12. und 13. Oktober steht der Termin der nächsten Rosenheimer Fenstertage schon heute fest. Damit soll dann endlich das schon seit langem angekündigte neue Konzept für die Fenstertage zur Umsetzung kommen. Denn bei der diesjährigen Veranstaltung habe sich es sich noch um ein durch Corona bedingtes Sonderformat gehandelt.

Fest steht schon heute, dass im nächsten Jahr der Festabend in der Inntalhalle stattfinden wird. Zudem soll auch wieder ein spezielles Angebot für Handwerker gemacht werden, wie es zuletzt in Form der „Power-Workshops“ durchgeführt wurde. Auf der Agenda sollen wiederum die bekannten Themen auf dem gewohnten Informationsniveau stehen. Ob wieder eine Einteilung in mehrere Themenblöcke erfolgen soll, ist derzeit noch in der Schwebe.

Weitere Impressionen der Rosenheimer Fenstertage

Die Möglichkeit, nach langer Zeit endlich wieder persönlich mit den Kollegen sprechen zur können, wurde intensiv genutzt. V.l.: Patrick Seitz, Verena Oberrauch, Institutsleiter Prof. Jörn Peter Lass und Joachim Oberrauch. Fotos: bauelemente bau

Wird das Gebot der Nachhaltigkeit für eine verstärkte Nachfrage nach Holzfenstern sorgen? Michael Thaler (l.) und Thomas Reinhard diskutieren.

Was erwartet uns in den nächsten Vorträgen? Erste Informationen dazu lieferte die App zur Veranstaltung.

Prof. Christian Niemöller: „Nutzen Sie die Möglichkeiten, die Ihnen die Bestimmung des § 650g BGB an die Hand geben.“

Wie kaum ein anderer Vortrag hatte das Referat von Prof. Christian Niemöller zur Abnahmeerzwingung eine Fülle von Nachfragen provoziert.

Prof. Dr. Jochen Stopper, TH Rosenheim, mit seinem Referat zum Thema „Solar Decathlon Europe 2021“.

Aufmerksame Zuhörer: V.l: Michael Szerman, Jochen Hoppe und Hermann Schmitz.

Die Branche war sichtlich glücklich, sich wiederzusehen, kennenzulernen und austauschen zu können. Exemplarisch dazu das Bild mit Stefan Schwanekamp, Walter Lonsinger und Daniel Lechtenberg (v.l.).

Mehr zu den Rosenheimer Fenstertagen sowie die Zusammenfassungen einiger ausgewählter Vorträge lesen Sie in der kommenden Ausgabe von bauelemente bau, die am 4. November druckfrisch verschickt wird.

Auf die Internetseite des ift Rosenheim gelangen Sie über diesen Link.

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