Märkte 2022 trotz Krise leicht steigend
bb-Rückblende: VFF Fachtagung Statistik und Markt in Frankfurt
Jedes Jahr werden von der Heinze GmbH aus Celle im Auftrag verschiedener Branchenverbände – dem Verband Fenster + Fassade (VFF), dem Bundesverband Flachglas e.V. (BF), dem Fachverband Schloss- und Beschlagindustrie e.V. (FVSB) sowie dem Industrieverband Halbzeuge und Konsumprodukte aus Kunststoff e.V. (pro-K) – die Marktzahlen für den deutschen Fenster- und Außentürenmarkt ermittelt und vorgestellt. Für das Jahr 2022 gestaltete sich die Prognose aufgrund der vorherrschenden verschiedenen Einflüsse, allem voran des seit Februar tobenden Angriffskrieges Russlands auf die Ukraine, nochmal schwieriger als sonst. Daher hatten die Marktforscher aus Celle für die Prognose des Jahres 2022 zwei Szenarien ausgearbeitet, welche insgesamt eine Spanne der möglichen Entwicklungen aufzeigen sollen.
Das Szenario „P_0“ (s. Grafiken im Artikel) zeigt das reine Modellergebnis. „Darin ist die Prognose der Wohnungsgenehmigungen schon über die Rohbauabschlussentwicklung eingepreist. Somit enthalten die darin gezeigten Daten bereits den Einfluss des Kriegs in der Ukraine“, erklärt Christian Blanke von der Heinze GmbH.
Im Szenario „P_1“ sollte auf diese Entwicklung noch ein negativer Einfluss oben drauf gesetzt werden. „Daher haben wir die gezeigten Nachfrager nach Fenstern in ihrer Nachfrage zum Jahresende einbrechen lassen. Dieses Szenario wurde im Fachausschuss als realistische Größe eingeordnet und somit auch als Grundlage für die Merkmalsausprägungen herangezogen“, führt Blanke weiter aus.
Die prognostizierten Absätze 2022
Für das Jahr 2022 wird für den deutschen Fenstermarkt demnach im Szenario P_0 ein Absatz von 16,2 Millionen Fenstereinheiten prognostiziert. Dies entspräche einem Plus von 2,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das Szenario P_1 – also das realistischere von beiden Szenarien – geht von einem Fensterabsatzmarkt in Deutschland von rund 15,9 Millionen Fenstereinheiten aus. Dies entspräche einem leichten Plus von 0,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Rund 62 Prozent des Absatzes gehen in die Modernisierung.
Der deutsche Außentürenmarkt wächst 2022 prozentual in beiden Szenarien etwas stärker als der Fenstermarkt. Im Szenario P_0 gehen die Marktforscher aus Celle von einem Absatz von 1,433 Millionen Einheiten aus, was ein Plus von rund drei Prozent gegenüber 2021 bedeuten würde. Das Szenario P_1 weist einen Absatz von 1,411 Millionen Einheiten aus. Die Steigerungsrate gegenüber dem Vorjahr entspräche damit 1,4 Prozent.
Schwierig, eine Prognose zu erstellen
„Es sind bewegte Zeiten, in denen sich alle Einflüsse sehr volatil verhalten“, eröffnete Frank Lange, Geschäftsführer des VFF, die Fachtagung. „Für Statistiker jedoch ist es eine sehr interessante und spannende Zeit: Wir sind gefühlt aus der Corona-Pandemie raus, aber niemand kann sagen, ob diese wiederkommt. Auf der anderen Seite hat das Thema Klimaschutz in den letzten Jahren – auch durch die Fridays for Future Bewegung – an Fahrt aufgenommen. Hinzu kommen die aus dem letzten Jahr immer noch anhaltenden Lieferschwierigkeiten und Preissteigerungen, die sich speziell durch die Ukraine-Krise verschärft haben. Für uns als Unternehmer allerdings sind diese Zeiten aber sehr unsicher“, fasst Lange die Konflikte zusammen, die eine Prognose schwierig machen.
Die prognostizierten Absatzzahlen des Fenstermarktes in Deutschland für das Jahr 2022. Grafik: Heinze GmbH
Die prognostizierten Absatzzahlen des Außentürenmarktes in Deutschland für das Jahr 2022. Grafik: Heinze GmbH
Den vollständigen Bericht lesen Sie in der kommenden Ausgabe von bauelemente bau, welche am 12. Mai erscheinen wird.
Auf die Homepage des VFF gelangen Sie über diesen Link.
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