Kunststoff-Fenster: Teil der Lösung in angespannter Klimadiskussion
Ein Jahresrückblick von Gerald Feigenbutz, Geschäftsführer des Qualitätsverbandes Kunststofferzeugnisse e.V. (QKE)
Mehr noch als der Klimaschutz hat die Realität die Karten neu gemischt. Eine angespannte Energieversorgungslage und drastische Preiserhöhungen verlangen schnelle und effiziente Lösungen. Weil ein Großteil des Energiebedarfs auf die Nutzung von Gebäuden fällt, sind energieeffiziente Fenster und Türen Teil der Lösung, was der energetischen Sanierung neuen Schwung geben sollte. Kein Wunder, dass Gütemerkmale wie Qualität, Dauergebrauch, Reparierbarkeit und Langlebigkeit nicht nur im Gespräch, sondern Teil nachhaltiger Entwicklung sind.
Für Qualitätsverband und Gütegemeinschaft hat nachhaltige Entwicklung große Priorität. Ausgangspunkt ist der Green Deal mit seiner Zielsetzung eines in 2050 emissionsneutralen Europa und den dazu erforderlichen Maßnahmen. Für Industrie und Gewerbe sind neben der Ressourcen- und Energiewende vor allem der Übergang in die Kreislaufwirtschaft relevant. Mit dem Konzept „Vom Altfenster zum Neufenster“ gehen die Systemhäuser schon seit mehr als 20 Jahren erfolgreich diesen Weg.
Gütesicherung: Best Practice für nachhaltige Erzeugnisse
Mit diesem Anspruch hat die Gütegemeinschaft ihr Gütezeichen modernisiert, um es „fit“ für die Zukunft zu machen.
So wurden die RAL-GZ 716 überarbeitet und die neuen Gütemerkmale Umweltverträglichkeit und Gesundheitsschutz integriert. Dazu wurden Daten für die Revision der Umwelt-Produktdeklarationen (EPD) erfasst, die für zweifach- und dreifachverglaste Kunststoff-Fenster nunmehr in der dritten Auflage beim Programmhalter Institut für Bauen und Umwelt (IBU) vorliegen. Die englische sowie italienische Sprachfassung findet man auf www.gkfp.de, weitere Sprachfassungen der fünf Jahre gültigen EPD sind in Erstellung.
Für die Anforderung „Gesundes Innenraumklima“ führten wir erneut eine VOC-Reihenuntersuchung an Kunststoff-Fenstern in repräsentativen Varianten durch, deren Ergebnisse ebenfalls für die Gütezeichenerteilung herangezogen werden.
Arbeitskreise: Unser Beitrag für den Stand der Technik
Zum Jahresende fand die erste Arbeitssitzung des von der Gütegemeinschaft neu gegründeten Arbeitskreises Nachhaltigkeit statt. Darin wurden die Themenfelder Rezyklat, Design for Repair (DfR) und individualisierte EPDs priorisiert. Die Aufgabe des AKs liegt darin, Gütesicherung, Gütemerkmale und die Abläufe in der Gütegemeinschaft auf nachhaltige Entwicklung auszurichten.
Ausblick: Neue Wege gehen
Die Gütesicherung ist ein Mehrwert für Verbraucher, dafür betreiben unsere Mitgliedsunternehmen einen hohen Aufwand, Qualität hat einen Preis. Allerdings muss in einem Umfeld knapper Ressourcen und stets wachsender Anforderungen über Vereinfachungen nachgedacht werden, vor allem im grenzüberschreitenden Handel. Das ist die Aufgabe für die kommenden Jahre, offen für neues Denken und neue Wege.
In diesem Sinne wünsche ich allen Lesern der bauelemente bau ein frohes Weihnachtsfest und ein erfolgreiches neues Jahr 2023, mit vielen guten Nachrichten.
Ihr Gerald Feigenbutz
Den vollständigen Artikel lesen Sie in der Dezember-Ausgabe von bauelemente bau im Rahmen der Rubrik „QKE, Gütegemeinschaft und EPPA informieren“ auf der Seite 19.
Die Website des QKE rufen Sie am besten über diesen Link auf.