12. Dezember 2023

Nach Insolvenzantrag in Eigenregie: dpi findet Investor

Martin Dettmer: „Vor allem unsere Mitarbeiter haben die ganze Zeit an die Zukunft ihres Unternehmens geglaubt.“ Foto: dpi Türdesign GmbH

Die dpi Türdesign GmbH in Wesel hat einen Investor gefunden, der das Unternehmen kurzfristig erwerben will. Die Verträge mit dem Investor werden derzeit verhandelt, der Abschluss der Verträge ist für Ende Januar 2024 geplant. Das Unternehmen hat aktuell noch rund 130 Mitarbeitende, der Standort in Wesel mit der neuen Glasfertigung bleibt erhalten. Die Restrukturierung des Unternehmens wird aber weiter fortgesetzt.

Das auf die Herstellung von Türfüllungen spezialisierte Unternehmen hatte im Oktober 2023 einen Insolvenzantrag in Eigenverwaltung gestellt, um sich einer Restrukturierung zu unterziehen. Seitdem hat die Geschäftsführung gemeinsam mit den Gläubigern und Beratern ein umfassendes Sanierungskonzept erarbeitet, dass nun auch Grundlage für den Erwerber ist.

Der Investor, der noch ungenannt bleiben möchte und langfristige Ziele verfolgt, verfügt über diverse Beteiligungen und sieht vielfältige Synergien in den Querschnittsfunktionen der Unternehmen. Er ist überzeugt, dass insbesondere die Investitionen der letzten Jahre (bestehend aus Pulverbeschichtung, Glasfertigung und ERP-System; wir hatten darüber ausführlich in der Titelgeschichte unserer Ausgabe April 2022 berichtet) dpi Türdesign zu einem attraktiven Investment machen. Ziel sei es, gemeinsam mit der Geschäftsführung „die Kundenbeziehungen weiter zu entwickeln, den Vertrieb und die Prozesse zu verbessern und das Unternehmen langfristig als Basis für weitere Akquisitionen in der Branche aufzustellen“.

An die Zukunft des Unternehmens geglaubt

„Das ging schnell!“, betonte Martin Dettmer, Geschäftsführer von dpi Türdesign. „Unsere Kunden stützen den Sanierungsprozess von Beginn an – in einem herausfordernden Umfeld ist es uns trotz verringerter Auftragseingänge gelungen, zügig einen Investor zu finden. Auch die Lieferanten hielten uns die Stange. Vor allem aber haben unsere Mitarbeiter die ganze Zeit an die Zukunft ihres Unternehmens geglaubt und mit nie nachlassendem Engagement ihre Arbeit verrichtet, obwohl wir doch einige Arbeitsplätze abbauen mussten.“

Gleich nach Beginn des Eigenverwaltungsverfahrens hätten Geschäftsführung und Berater „notwendige Sanierungsmaßnahmen eingeleitet“. Zudem habe man die Suche nach geeigneten Investoren gestartet.

Vielfältige Gründe

In der Zeit vor dem Insolvenzerfahren hat das Unternehmen schwer unter einem Schaden auf Grund der Flutkatastrophe in der Eifel gelitten, die zum Verlust des dortigen Glaswerkes geführt hat. Durch die „dramatisch erhöhten“ Beschaffungspreise und des stark zurückgehenden Marktes auf Grund des Ukraine-Krieges und der sinkenden Baukonjunktur sei ein kostendeckender Betrieb der Unternehmen ohne geeignete Sanierungsmaßnahmen nicht mehr möglich gewesen. Dettmer setzte deshalb auf das Instrument des Eigenverwaltungsverfahrenes, bei dem das Unternehmen von der Kanzlei ATN aus Köln, Prof. Peter Neu, beraten wird.

„Jetzt heißt es, den Vertrag zum Abschluss zu bringen und die Kunden weiter gut zu bedienen“, äußert sich Dettmer zuversichtlich, „und mit dem Erwerber die nächsten Monate zu planen, um die Phase der Insolvenz schnell zu beenden.“

Auf die Homepage des Unternehmens gelangen Sie über diesen Link.

 

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