3. Mai 2024

Schneller fertig mit Windowment®

Dank des Einsatzes von rund 500 Windowment®-Modulen konnte die Bauzeit ohne Qualitätseinbußen um sechs Wochen verkürzt werden. Foto: Köster GmbH

Auf der Bau in München 2019 hatte Beck+Heun sein Fenster-Komplettsystem Windowment® als Studie erstmalig vorgestellt. Mittlerweile – das hat sich auch im Austausch mit Fensterbauern, Architekten und Bauträgern auf der Bau 2023 und der Fensterbau Frontale 2024 wieder gezeigt – ist die serielle Fenstermontage mit Modulzarge im Fensterbau angekommen. So wurde Windowment® bereits in zahlreichen Objekten, so zum Beispiel beim Neubau eines Wohnquartiers in Potsdam-Golm, erfolgreich eingesetzt.

Die für monolithisches Porenbeton-Mauerwerk, Kalksandstein-Mauerwerk, Betonfertigteilwände mit WDVS und Holzständer-Konstruktionen passende Lösung konnte zuletzt auch bei dem erstmalig vom Generalunternehmer Köster gemeinsam mit dem Fensterhersteller hilzinger durchgeführten Praxistest mehr als überzeugen.

Qualität und Zeitersparnis übertreffen Erwartungen

Um den Bauprozess für Auftraggeber nachhaltiger, schneller und damit kostengünstiger zu machen, ohne auf Ausführungsqualität zu verzichten, testet die Köster GmbH immer wieder Produktneuheiten, insbesondere in der Baustellenpraxis.

Beim Neubau eines Wohnquartiers in Potsdam-Golm entstanden 199 Wohneinheiten in fünf Gebäuden. Während der Bauphase der letzten zwei Einheiten des im Auftrag der Dibag Industriebau AG, München, durch die Köster GmbH, Osnabrück, realisierten Wohnbauprojektes konnte zwischen konventioneller und serieller Fenstermontage mit Modulzarge verglichen werden. Denn in den beiden Gebäuden erfolgte der Einbau der knapp 500 Fenster mit dem Fenster-Komplettsystem Windowment® von Beck+Heun. Neben einer hohen Qualitätssicherung übertraf vor allem die Zeitersparnis von sechs Wochen die geweckten Erwartungen.

Ein Element – viele Vorteile

Windowment® kombiniert die Vorteile einer seriellen Vorfertigung unter optimierten Bedingungen mit einer rationellen und witterungsunabhängigen Fensterkomplettmontage vor Ort. Denn anders als bisher werden mit der Fenstermodul-Zarge von Beck+Heun das Fenster samt Laibung, der Rollladen- oder Raffstorekasten inklusive Antriebstechnik und Behang sowie die Innen- und Außenfensterbank als Fertigteil auf der Baustelle angeliefert. Alle gewünschten Komponenten sind in dem gedämmten Tragrahmen-Stahlprofil mit vorgefertigten Fensteranschlüssen bereits integriert, wenn das Modul beim Fensterhersteller oder Fensterbauer eintrifft.

Im Fall des Neubauvorhabens in Potsdam-Golm wurden die Module zur hilzinger Unternehmensgruppe, mit Zentrale in Willstätt, geliefert. Am Unternehmensstandort in Meißen kam es dann zur „Hochzeit“ zwischen Fenster und Zarge mit der vorkonfektionierten Zarge.

Roman Hilzinger, Geschäftsführer der hilzinger Unternehmensgruppe, erläutert den Ablauf: „Windowment® kommt in vier Bauteilen für unten, oben, links und rechts bei uns an, wird in unserem Werk final zusammengebaut und anschließend mit Rahmen und Fenster ‚verheiratet‘. Statt der teilweise doch sehr herausfordernden Baustellensituationen können wir hier unter optimalen Bedingungen ein einbaufertiges Fensterkomplett-Element herstellen.“

Anschließend erfolgt die Bereitstellung auf der Baustelle. Geliefert wird ein hochdämmendes und fugendichtes sowie baustellengerecht verpacktes Komplettelement. Auf der Baustelle kann es wahlweise zwischengelagert oder direkt in die Außenwand eingebaut werden.

Den ausführlichen Bericht zu dem Projekt in Potsdam-Golm lesen Sie in der kommenden Ausgabe von bauelemente bau. Darüber hinaus haben wir ein Interview mit Philipp Beck und Matthias Gangeler von Beck+Heun geführt. Dieses lesen Sie in Auszügen im Folgenden:

 

„Es wird zukünftig nicht mehr ohne Montagekonzepte gehen“

Bech+Heun Interview Beck Gangeler Mai 2024

Philipp Beck (l.), Geschäftsführer bei Beck+Heun, und Matthias Gangeler, Vertriebsleiter bei Beck+Heun. Fotos: bauelemente bau

Herr Beck, wie ist das Jahr 2023 für die Beck+Heun GmbH gelaufen?

Philipp Beck: Das Jahr 2023 hat für uns stark begonnen und wir hatten ein sehr gutes erstes Quartal. Doch danach spiegelte sich die schwierige Lage mit hohen Zinsen, steigender Inflation und mangelnder Förderunterstützung auch bei uns wider und wir waren von den Auswirkungen betroffen. Wir waren plötzlich mit einer schwierigen Marktsituation, sowie einer deutlichen Verschiebung vom Neubau in Richtung Sanierung, konfrontiert. Dabei haben unsere Lösungen im Bereich Lüftung und der seriellen Sanierung geholfen, den Rückgang im Neubau auszugleichen.

Die Branche ist derzeit mit einer rückläufigen Nachfragekonfrontiert. Ist diese Entwicklung auch bei Beck+Heun zu spüren und wie haben Sie auf diese Situation reagiert?

Beck: Es wäre ein Wunder gewesen, wenn uns diese Entwicklung nicht auch betroffen hätte. Die Tendenz aus dem vergangenen Jahr setzt sich auch in diesem Jahr weiter fort. Die Krise kommt mittlerweile auch in der Breite unserer Kundschaft an. Unsere Kapazitäten für Neubauprodukte haben wir den veränderten Bedingungen angepasst und gleichzeitig den Bereich Sanierung gestärkt. Dank einem flexiblen Teil von Arbeitskräften können wir uns in diesen schwierigen Zeiten Luft zum Atmen schaffen. Zeitgleich denken wir als Familienunternehmen antizyklisch und treiben unsere Innovationen weiter voran.

Matthias Gangeler: Wir gehen davon aus, dass der Markt wieder zu alter Stärke zurückfinden wird. Dies ist nur eine Frage der Zeit. Veränderungen innerhalb des Marktes sind vor allem hinsichtlich des seriellen Bauens sowie der seriellen Sanierung spürbar. Insbesondere diese Bereiche möchten wir mit unseren Produkten und Neuentwicklungen nun voranbringen.

Mit Windowment® bieten Sie Ihren Kunden ein hilfreiches Tool bei der Montage. Ähnliche Produkte wie Montagezargen oder Vorwandmontagesysteme gibt es in Deutschland mittlerweile vermehrt. Aus welchem Grund hat sich Ihrer Ansicht nach dieser Art der Montage noch nicht in Deutschland durchsetzen können? In anderen Ländern ist der Einsatz dieser sinnvollen Hilfsmittel gang und gäbe.

Beck: In den vergangenen Jahren war die Branche sehr stark ausgelastet, was dazu führte, dass wenig Zeit und Raum für die Auseinandersetzung mit diesen Lösungen blieben. Doch im Hinblick auf die aktuelle Situation des immer größer werdenden Fachkräftemangels wird es perspektivisch nicht mehr ohne solche Montagekonzepte gehen. Wir müssen zukünftig nicht mehr nur das Produkt schonen, sondern auch die Menschen.

Gangeler: Beim Thema Montagezargen fragen wir uns, ob das einem der Haupttrends in der Branche, dem Fachkräftemangel, gerecht wird. Denn durch die zweistufige Montage muss der gut ausgebildete Monteur zweimal auf die Baustelle kommen. Genau hier setzt unsere Fenster-Modulzarge Windowment® an, wodurch der Fensterbauer keine Baustellenmontage mehr direkt begleiten beziehungsweise durchführen muss.

Wie wird das System Windowment® von Ihren Kunden angenommen?

Beck: Als wir unser System 2019 das erste Mal vorgestellt haben, waren viele unserer Kunden erstmal skeptisch. Mittlerweile hat sich aber aufgrund der äußeren Einflüsse und Notwendigkeiten die Sichtweise geändert, sodass Windowment® immer stärker von unseren Kunden, Wohnbaugesellschaften und Bauträgern nachgefragt wird. Viele Fensterhersteller wollen sich mit dieser Lösung als innovatives Unternehmen positionieren und sich gegenüber anderen Marktbegleitern differenzieren.

Gangeler: Viele Kunden, die das System bereits im Einsatz hatten, haben die zahlreichen Vorteile erkannt und setzen es auch weiter ein.

Das vollständige Interview lesen Sie ebenfalls in der kommenden Ausgabe von bauelemente bau. Diese wird am 8. Mai erscheinen.

Auf die Homepage von Beck+Heun gelangen Sie über diesen Link.

 

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