Roto-Gruppe bleibt auf Kurs
Nicht unzufrieden sei die Roto-Gruppe mit dem Geschäftsjahr 2023 beim Blick auf Umsatz und Ergebnis, erklärt Dr. Eckhard Keill, Alleinvorstand der Roto Frank Holding AG. Schlussendlich habe die Gruppe im vergangenen Jahr einen Gesamtumsatz von 885 Mio. Euro und damit ein Plus zum Vorjahr von 2,2 Prozent erzielt. Das vierte Quartal 2023 sei zwar etwas besser als erwartet abgeschlossen worden, so Dr. Keill, in Summe habe aber der Verlauf des Geschäftsjahres 2023 die Erwartungen des Managements leider bestätigt.
Die „Stimmungseintrübung“ bei den Konsumenten halte in einigen Ländern an, so die Beobachtung des Holding-Vorstands. Auch im ersten Quartal 2024 sei in einigen für Roto wichtigen Märkten noch keine „Aufbruchstimmung“ zu verzeichnen. Für das laufende Geschäftsjahr rechnet die Gruppe daher mit gleichbleibenden, vielleicht rückläufigen Umsätzen. Sparsamkeit im Allgemeinen und ein klarer Fokus auf Investitionen in zukunftsrelevante Technologien, Produkte und Services bestimmten auch in diesem Jahr die Entscheidungen bei Roto.
Sanierung kann Rückgänge im Neubau nicht kompensieren
Von 2019 bis 2022 hatte die Roto-Gruppe ihre Umsätze um mehr als ein Drittel gesteigert. Ein florierender Neubau und die stetig zunehmende Bereitschaft, Bestandsgebäude zu modernisieren, hätten dafür die Basis gelegt, so Dr. Keill. Der seit 2022 weltweit stark rückläufige Neubau habe schließlich auch bei Kunden von Roto zu einer sinkenden Nachfrage geführt. Leider sei es nur wenigen von ihnen gelungen, die Rückgänge durch verstärktes Engagement in der Gebäudesanierung komplett zu kompensieren.
Gebäudesanierung im Fokus
Anlass zu Optimismus gäben allerdings die jetzt von führenden Bauelemente-Herstellern geplanten Investitionen. Das Ziel europäischer, amerikanischer und chinesischer Hersteller sei es erkennbar, sich auf eine wieder starke Nachfrage nach Fenstern speziell für die energetische Sanierung von Bestandsgebäuden vorzubereiten. Dafür würden Produktionsanlagen modernisiert oder gleich neu angeschafft und die Produktionsprozesse optimiert. „Auch wenn die Politik in einigen Ländern Europas zu wenig tut, um die Gebäudesanierung anzukurbeln – viele Kunden von Roto gehen offensichtlich davon aus, dass ihr Geschäftserfolg dennoch zukünftig ganz wesentlich davon abhängen wird, ob sie attraktive Lösungen für Bestandsgebäude zu bieten haben.“
Verlässlicher Partner in Zeiten des Wandels
Die Divisionen der Roto-Gruppe unterstützen ihre Kunden bei der Umsetzung ihrer Innovations- und Veränderungsprozesse, so eine Feststellung des Holding-Vorstandes. Die Roto Frank Fenster- und Türtechnologie GmbH (Roto FTT) etwa habe ihre Produktportfolios in den Segmenten Tilt & Turn, Sliding und Door für Bauelemente aller Rahmenmaterialien abgerundet, um als „ein Partner für alle Systeme“ zu überzeugen. Die Produktprogramme würden für eine flexible Bauelemente-Fertigung bei schlanker Logistik strukturiert. Gleichzeitig würden sie bereits in der Konstruktion montagefreundlich für die manuelle ebenso wie für die teil- und vollautomatisierte Fertigung angelegt. Ausgebaut habe die Division auch die integrierte Beratung zu Beschlag und Dichtung. Darüber hinaus unterstütze Roto FTT Bauelementehersteller durch Beratung und Services bei der steten Verbesserung ihrer Fertigungseffizienz und Wirtschaftlichkeit.
Service-Netzwerk ausgebaut
Das Netzwerk der Service Friends wurde von der Roto Frank Professional Service GmbH (RPS) 2023 erneut um leistungsfähige Unternehmen und zusätzliche Niederlassungen erweitert. Der Umsatz der Dienstleistungs-Division wuchs auch deshalb um mehr als 50 Prozent zum Vorjahr. Für das laufende Jahr ist erneut ein zweistelliges Umsatzplus zu erwarten, da die Dienstleistungen der RPS rund um Fenster und Tür stark nachgefragt werden. Das aktuelle Auftragsvolumen gebe Anlass zu großem Optimismus, so Dr. Keill. Zusätzliche Fachkräfte zu gewinnen, zu Service Friends zu qualifizieren und zu binden, bleibe ein wichtiges Ziel.
Navigation „auf Sicht“
Das erste Quartal des neuen Jahres stimmt den Vorstand verhalten optimistisch. „Wir beobachten gemeinsam mit unseren Kunden eine wachsende Zahl von Angebotsanfragen. Vorausgesetzt, dass es zu keinen weiteren geopolitischen Verwerfungen kommt, könnte die Sonne im übertragenen Sinne des Wortes deshalb demnächst auch über Europa noch ein wenig scheinen.“ In Nord- und Südamerika sehe man eine stabile Nachfrage und in China die Chance, dass der Immobilienmarkt im kommenden Jahr zu neuer Solidität findet. Roto navigiere deshalb weiter „auf Sicht“ und setze auf Kundennähe, um schnell und gezielt reagieren zu können, wenn sich die Rahmenbedingungen in einzelnen Märkten verändern.
Fachkräfte in die Sanierung!
Wichtig für die Zukunft des Gebäudebestands sei die Entwicklung stärker industrialisierter Herstellungsverfahren. „Weltweit müssen die Industrienationen neue Wege zur schnellen Qualifikation von Einwanderern gehen und zugleich standardisierte Herstellungsverfahren entwickeln, um die Wohnungsnot erfolgreich zu bekämpfen“, so Dr. Keill. Die besonders qualifizierten Fachkräfte würden vor allem in der Sanierung gebraucht.
„In den kommenden Jahren könnten sich große Veränderungen in der Bauwirtschaft vollziehen, sofern sie nicht von falschen politischen Einflussnahmen behindert wird“, so die Einschätzung des Vorstands. „Die Divisionen der Roto-Gruppe haben den Anspruch, mit Blick auf diese Veränderungen die Zusammenarbeit mit ihren Kunden besonders innovationsoffen zu gestalten.“
Auf die Homepage von Roto gelangen Sie über diesen Link.
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