23. August 2024

„Nur das Etikett am Eimer macht den Unterschied“

bauelemente bau im Gespräch mit Björn Schröder und Rudolf Silvius

Björn Schröder (l.) und Rudolf Silvius. Fotos: Book Your Video / Schröder Gruppe / PPG Coatings

Im Holzfensterbereich ist die grüne Revolution in vollem Gang. Biozidfreie Oberflächen, Biomassebilanzverfahren, aber auch Langlebigkeit sind wichtige Schlagworte. Schon seit Längerem verzichtet die PPG Coatings im Bindemittel auf Erdöl; seit über zwei Jahren ist diese Technologie auch bei der in der Schröder-Gruppe integrierten Jürgen Schröder GmbH im Einsatz. Was steckt dahinter? Björn Schröder vom PPG Kompetenzzentrum Schröder und als Unternehmer mit unter anderem eigener Lohnlackiererei mit jeder Menge Praxiserfahrung ausgestattet, und Rudolf Silvius, Fachmann von PPG, beantworten im Interview die dazugehörigen Fragen. Das Interview führte Reinhold Kober für uns.

Über die Anfänge des Einsatzes von biobasierten Produkten bei Schröder haben wir bereits in unserer April-Ausgabe 2022 berichtet. „Nur das Etikett am Eimer macht den Unterschied“, sagte Björn Schröder damals. Ein Satz, den man auch im aktuellen Interview etwas abgewandelt wiederfindet.

Herr Schröder, lassen sich PPG Standardprodukte und die biobasierten Produkte aus dem gleichen Haus kombinieren?

Björn Schröder: Bei PPG zählen beide Produktgruppen – die biobased Produkte und die bisherigen Standards – zu jeweils einer Bindemittelgeneration. Das bedeutet, dass innerhalb der jeweiligen Range die Produkte untereinander mischbar sind, was gerade bei einer Lackrückgewinnung oder Verwertung von Restmaterialien ein großer Vorteil ist. So können beispielsweise verschiedene Farben, lasierend oder deckend, miteinander vermischt und auch zum Vorlackieren genutzt werden. Dies bringt eine erhebliche Ressourcenschonung in Hinblick auf die Materialersparnis und ausgeprägte Effektivität mit sich. Natürlich ist darauf zu achten, dass biobased Produkte nicht mit den bisherigen Standardlösungen vermischt werden können, weil es sich hier wiederum um zwei unterschiedliche Bindemitteltypen handelt.

Was müssen die Anwendenden bei den neuen biobased Produkten beachten?

Schröder: Die Anwendung muss bei den Produkten nicht weiter umgestellt werden. Würde man das Etikett abnehmen, wäre gar nicht festzustellen, dass diese Produkte verarbeitet werden. Die Verarbeitung der biobasierten Lacke unterscheidet sich in keiner Weise von den bestehenden Fensterlackprodukten. Beim Spritzverhalten, bei den Trockenzeiten und der Standfähigkeit der Produkte ist grundsätzlich kein Unterschied festzustellen. Auch in der Haptik und beim Glanzgrad sind keine Unterschiede zu erkennen.

Herr Silvius, wie ist es gelungen, den Anteil pflanzlicher Rohstoffe auf rund 30 Prozent zu bringen?

Rudolf Silvius: In Zusammenarbeit mit dem Bindemittellieferant ist ein Acrylat-Dispersionsbindemittel entwickelt worden, welches qualitativ keine Abstriche bedeutet im Verhältnis zu einem nicht biobasierten Acrylat-Dispersionsbindemittel.

Ist mit dem Mengenanteil von 30 Prozent das Ende der Fahnenstange erreicht?

Silvius: Wir fangen gerade an. Mit der Zeit wird der Anteil größer und größer.

Schröder: Jetzt muss der etwas höhere Preis erst mal vom Markt akzeptiert werden.

Welche Inhaltsstoffe wurden durch welche pflanzlichen Rohstoffe substituiert?

Silvius: Bei den Lacken wurde das Bindemittel verändert. Bisher bestand das Bindemittel aus Erdöl, welches durch eine komplette Neurezeptur größtenteils durch pflanzliche Rohstoffe ersetzt wurde.

Die Grundlage dieser biobasierten Produkte von PPG sind jeweils Acrylat-Dispersionen. Welche Vorteile bringt diese Produktgruppe mit sich?

Silvius: Seit 30 Jahren werden Acrylat-Dispersionen im Fensterbau benutzt, weil die dauerhafte Elastizität und UV-Resistenz höher ist als bei einem Alkyd. Gleichzeitig verläuft die Trocknung schneller.

Das vollständige Interview lesen Sie in einer der nächsten Ausgaben von bauelemente bau.

Auf die Homepage der Jürgen Schröder GmbH geht es hier entlang…

…und zum virtuellen Auftritt von PPG Coatings gelangen Sie über diesen Link.

 

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