12. September 2024

„Ein wenig Licht am Horizont“

bb-Rückblende: 5. Netzwerk Fenstertage in Melle

Das Auditorium der 5. Netzwerk Partnertage mit den Gastgebern Oliver und Niklas Frey (vorne) auf der Bühne. Foto: bauelemente bau

Die Netzwerk Fenstertag finden bereits zum fünften Mal statt. Neu in diesem Jahr am 4. und 5. September war jedoch der Veranstaltungsort: Das Netzwerk Frey ist mit seinen Partner-Unternehmen von Rosenheim ins Solarlux Foyer – ein Teil des imposanten Campus der Solarlux GmbH in Melle bei Osnabrück – gezogen, um den Partnern im Norden der Republik kürzere Anfahrten zu bescheren. Die 5. Netzwerk Fenstertage waren das erste große Branchenevent nach der Sommerpause. Dementsprechend groß war bei den rund 180 Gästen auch die Euphorie am Vorabend sowie über den gesamten Haupt-Tag am Donnerstag. Dabei merkte einer der Vortragenden an, dass trotz der aktuell schwierigen Zeiten auch wieder ein wenig Licht am Horizont zu sehen sei.

Der Auftakt der Vortragsreihe beim diesjährigen Forum der Netzwerk Fenstertage machte Jürgen Benitz-Wildenburg, Leiter der PR & Kommunikationsabteilung am ift Rosenheim, mit seinem Vortrag „Nachhaltigkeit – Pflicht oder Chance?“. Ab dem dritten Quartal 2026 soll die Green Claim Directive umgesetzt werden. Betroffen davon sind Unternehmen mit einem Jahresumsatz von zwei Millionen Euro und mehr als zehn Mitarbeitenden, darunter fallen auch viele Betriebe aus der Fenster-, Türen-, Fassaden- und Sonnenschutzbranche. „Die Aussagen zur Nachhaltigkeit des Unternehmens muss von einer akkreditierten Prüfstelle bestätigt sein“, so Benitz-Wildenburg.

Darüber hinaus fordern immer häufiger auftretende Wetterextreme klimaresiliente Bauelemente, die Schutz vor beispielsweise Hitze, Hochwasser oder Hagelstürmen bieten können. Dazu sei ein neutrales Bewertungssystem notwendig, das unter anderem auch den Endkunden die Eignung der besagten Bauteile bestätigt. Mehr Informationen dazu gibt es unter www.klima-sicher-bauen.de. Benitz-Wildenburg zeigte dabei auch auf, wie man nachhaltige und klimaresiliente Bauelemente als Mehrwert in Sachen Vertrieb nutzen kann. Darin liege eine echte Marktchance.

Außergewöhnliche, erfolgreiche Philosophie

Anschließend nahm Gunnar Barghorn, Inhaber eines Metallbauunternehmens mit rund 100 Mitarbeitenden, das Publikum mit in die außergewöhnliche Philosophie des „Humanunternehmers“. In seinem Betrieb, der seit über 20 Jahren erfolgreich auf New Work und Agilität setzt, verfolgt er den Ansatz, jedem Menschen die Freiheit zu geben, der zu sein, der er sein möchte. Nicht die Lohnabrechnung des Arbeitnehmers, sondern Freiheit und Entfaltung durch die ausgeführte Arbeit stehen im Vordergrund. „Einer der entscheidenden Grundsätze ist, Spaß haben bei der Arbeit durch die Arbeit. In Gesprächen mit den Mitarbeitenden stelle ich die Frage ‚Machst du die Arbeit, die du wirklich willst?‘. Das Ergebnis ist meistens ein sehr gutes Gespräch; die Frage motiviert zum Nachdenken“, verdeutlicht Barghorn.

Barghorn sieht seine Mitarbeitenden als Kunden des Arbeitsplatzes und versteht Führung als eine Art von Dienstleistung, die es ermöglicht, dass Mitarbeitende selbst Hindernisse und Verschwendung erkennen. Die Abgabe von Verantwortung an die Mitarbeitenden und die Partizipation am Unternehmenserfolg sind für ihn wesentliche Bausteine, um nachhaltigen Erfolg zu sichern. „Als Führungskraft ist man ‚Ermöglicher‘ und muss Sicherheit anbieten. Bei allem, was passiert, ist immer der Chef der Schuldige, damit entlastet man enorm und kann sofort mit einem Lösungsansatz des jeweiligen Problems beginnen“, so Barghorn.

Die Rolle der seriellen Sanierung

Nach der Mittagspause referierte Branchenexperte Dr. Constantin Greiner von der Munich Strategy GmbH & Co. KG mit seinem spannenden Vortrag zum Thema „Serielles Bauen – Der Tesla-Moment in der Bauindustrie“. Greiner verdeutlichte zunächst das immense Marktpotenzial, das in den kommenden Jahren im Bereich der Sanierung entsteht, und erläuterte, welche zentrale Rolle das modulare und serielle Bauen in diesem Kontext spielen kann.

„70 Prozent der bestehenden Gebäude haben einen Bedarf an Sanierung. Die serielle Sanierung zeichnet sich durch 100-prozentige Vorfertigung in der Produktion aus und kann die Zukunft sein, genau weiß man das noch nicht. Ohnehin ist die serielle Sanierung nur in der Fassade und beim Dach möglich, sie kann also nicht in jedem Fall angewendet werden. Rund 20 Prozent des Bauvolumens kann seriell produziert werden, was einem Potential von 9.000 bis 14.000 zu sanierenden Gebäuden entspricht. Das bedeutet aber auch für die Fensterbranche, dass noch ein genügend großer Markt abseits der seriellen Sanierung übrig bleibt. Und es muss saniert werden, so schnell wie möglich. Es ist also Licht am Horizont zu sehen“, schließt Greiner seinen Vortrag.

Mutige und kreative Entscheidungen treffen

Zum Abschluss der Vortragsreihe begeisterte Holger Stanislawski das Publikum mit seinem Vortrag „Mal anders… – mutige Entscheidungen treffen“. In diesem spannenden Vortrag teilte er nicht nur seinen beeindruckenden Werdegang vom Fußballspieler über den Fußballtrainer bis hin zum erfolgreichen Unternehmer, sondern illustrierte anhand humorvoller Anekdoten aus seiner Sport- und Geschäftskarriere, wie entscheidend mutige Entscheidungen und unkonventionelle Wege für außergewöhnliche Erfolge sein können.

„Seid mutig und kreativ, auch wenn einmal wichtige Entscheidungen anstehen. In der Nachbetrachtung stellt sich oftmals heraus, dass das eingegangene Risiko geringer ist als der Ertrag, den man durch eine außergewöhnliche Entscheidung erhält“, ermutigte Stanislawski das Auditorium der 5. Netzwerk Fenstertage.

Die Vorschau auf 2025

An Ende der Vortragsreihe bei den Veranstaltungen des Netzwerks Frey ist es Usus, dass die Gastgeber auf die kommenden Veranstaltungen hinweisen.

Für alle teilnehmenden Partner-Unternehmen gab es eine exklusive Vorschau auf den 12. Netzwerk Partnertag 2025. Dieser verspricht ein aufregendes Programm mit spannenden Themen und Überraschungen und findet entweder am Donnerstag, den 13. Februar, oder eine Woche später am 20. Februar 2025 statt. Die genaue Terminierung hängt noch vom Abscheiden des 1. FC Heidenheim in der UEFA Conference League ab. Ein weiteres Highlight wird erneut die beliebte Stadionnacht am Vorabend sein.

Auch der Termin für die 6. Netzwerk Fenstertage steht bereits fest: Am 3. und 4. September 2025 gastiert das Netzwerk wieder im Solarlux Foyer in Melle.

Auf die Homepage des Netzwerk Frey gelangen Sie über diesen Link.

Auf ein Video zu den vergangenen Netzwerk Fenstertagen in Melle führt Sie dieser Link.

 

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