20. November 2024

VFF veröffentlicht neue Studien „Fenster und Außentürenmarkt“

Deutscher Fenster- und Außentürenmarkt unter Druck

Die Sanierung alter Fenster gibt Anlass zur verhaltenen Hoffnung. Foto: bauelemente bau

Im Rahmen der Fachtagung Statistik & Markt des Verbandes Fenster + Fassade (VFF) im Oktober wurden die wesentlichen Ergebnisse der Studie „Der Fenster- und Außentürenmarkt“ erstmals vorgestellt. Diese Studie liegt nun vor. Parallel dazu veröffentlicht der VFF das aktuelle Fact Sheet „Fenstermarkt, Marktentwicklung und Sanierungsquote im Fensterbereich in Deutschland (11/24)“. Beide Zahlenwerke zeichnen das Bild eines nach wie vor schwierigen Marktumfelds, insbesondere im Neubau. Die Gebäudesanierung gibt dagegen Anlass zu verhaltener Hoffnung für die kommenden Monate.

Die aktuelle Studie „Der Fenster- und Außentürenmarkt“ wurde von der Heinze GmbH Market Research erstellt und steht allen VFF-Mitgliedern im internen Bereich der Verbandswebsite www.window.de kostenlos zur Verfügung. Interessierte Nichtmitglieder können die Studie im VFF-Shop zum Preis von 950,00 Euro für die Gesamtstudie erwerben. Der Preis für die Teilstudien „Fenstermarkt“ und „Außentürenmarkt“ beträgt jeweils 690,00 Euro.

Die Studie „Der Fenster- und Außentürenmarkt“ enthält neben aktuellen branchenspezifischen Marktdaten auch detaillierte Informationen zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland. Weitere wesentliche Inhalte der Studie sind Analysen zur Entwicklung des Baugewerbes, interessante Einblicke in das Bauvolumen in Deutschland sowie detaillierte Aufschlüsselungen zu aktuellen Entwicklungen und Prognosen im Wohn- und Nichtwohnbau.

Parallel zur Veröffentlichung der Studie von Heinze hat der VFF das Fact-Sheet „Fenstermarkt, Marktentwicklung und Sanierungsquote im Fensterbereich in Deutschland (11/24)“ aktualisiert. Auch dieses Dokument steht den VFF-Mitgliedern im internen Bereich von www.window.de zum Download zur Verfügung.

Sanierung steigt, Neubau fällt

Eine der wichtigsten Aussagen sowohl der Studie als auch des VFF-Faktenblattes ist der Rückgang des Gesamtvolumens des Fenstermarktes auf 12,8 Millionen Fenstereinheiten (FE) im Jahr 2025 – ausgehend von 15,8 Millionen FE im Jahr 2021. Dieser Rückgang um drei Millionen FE innerhalb von nur vier Jahren ist enorm. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass der Anteil der FE, die für die Modernisierung von Gebäuden eingesetzt werden, im Jahr 2025 bei rund 70 Prozent liegen wird. Im Jahr 2021 beträgt der Anteil der FE in der Modernisierung nur 61 Prozent. Entsprechend sinkt der Anteil der FE für den Neubau von 39 Prozent im Jahr 2021 auf voraussichtlich rund 30 Prozent im nächsten Jahr.

Die Sanierungsrate, also der Anteil der tatsächlich sanierten Fenstereinheiten an der Gesamtzahl der Fenstereinheiten, wird für das Jahr 2025 auf 1,4 Prozent prognostiziert. Dies entspricht einem Rückgang von nur 0,1 Prozentpunkten gegenüber 2021. Damit ist die Sanierungsrate im Fenstermarkt stabiler als die Sanierungsrate im Gebäudebestand insgesamt. Dort sinkt sie zwischen 2021 und 2025 von einem Prozent auf 0,7 Prozent.

Im Fokus der Fenstersanierung stehen vor allem Fenster, die älter als Baujahr 1995 sind und U-Werte über 2,7 W/(m²K) aufweisen. Das Marktvolumen dieser Fenster liegt im Jahr 2025 bei rund 200 Millionen FE. Bei einer jährlichen Sanierungsrate von neun bis zehn Millionen FE können diese Fenster – ein gleichbleibendes Sanierungsniveau vorausgesetzt – bis 2045 vollständig ausgetauscht werden. Damit würde die Fensterbranche ihren Beitrag zur angestrebten Klimaneutralität im Jahr 2045 leisten.

Verlässliche Planbarkeit ist Voraussetzung

Frank Lange, Geschäftsführer des VFF, erläutert, welche Voraussetzungen dafür erfüllt sein müssen: „Der deutsche Fenstermarkt ist mit seinen Fertigungs- und Montagekapazitäten durchaus in der Lage, das Ziel zu erreichen, alle Fenster, die älter als von 1995 sind, durch moderne, klimafreundliche Fenster zu ersetzen. Grundsätzlich kann in den nächsten zwanzig Jahren ein Sanierungsvolumen von rund zehn Millionen FE oder mehr pro Jahr erreicht werden. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass die ordnungs- und förderpolitischen Rahmenbedingungen attraktiv und über längere Zeiträume verlässlich planbar sind.“

Ein entscheidender Faktor

Der VFF betont, dass die Fenstersanierung ein entscheidender Faktor zur Erreichung der Klimaziele ist. Hochmoderne Fenstersysteme mit verbesserter Energieeffizienz reduzieren nicht nur den CO2-Ausstoß, sondern steigern auch den Wert der Immobilie und den Wohnkomfort spürbar. Die Branche fordert daher von der Politik klare, langfristige Fördermaßnahmen und stabile Rahmenbedingungen, um das Sanierungstempo nachhaltig zu erhöhen.

Über diesen Link können Nichtmitglieder die aktuellen Studien kaufen.

 

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