Fact Sheet zur Treibhausgasbilanz von Holzfenstern
Klimaleistung sichtbar machen

Das Fact Sheet im kurzen Überblick. Grafik: Bundesverband ProHolzfenster e.V.
Die Bau- und Immobilienbranche steht vor einer Zäsur: 2027 wird der CO2-Emissionshandel auf den Gebäudesektor ausgedehnt. Ab dann wird der Klimaeinfluss eines Gebäudes eine Rolle in Investitionsentscheidungen spielen – und hier kommen Treibhausgasbilanzen ins Spiel. Vor diesem Hintergrund hat der Bundesverband ProHolzfenster ein Fact Sheet zur Treibhausgasbilanz von Holz- und Holz-Alu-Fenstern in der Herstellungsphase entwickelt.
Rund 40 Prozent der weltweiten CO₂-Emissionen hängen direkt mit dem Bauen und Nutzen von Gebäuden zusammen. Hierzu zählen die Herstellung von Baustoffen (zum Beispiel Zement oder Stahl), der Bauprozess und der spätere Betrieb der Gebäude. Treibhausgasbilanzen helfen, den CO₂-Fußabdruck eines Bauprojekts genau zu erfassen und Einsparpotenziale zu identifizieren. Sie zeigen auf, wie klimafreundlich Materialien, Bauweisen und Energiekonzepte sind.
Ein neu vorgelegtes Fact Sheet des Bundesverbands ProHolzfenster macht Angaben zur Treibhausgasbilanz von Holz- und Holz-Aluminium-Fenstern. Basierend auf Daten aus aktuellen Muster-Umweltproduktdeklarationen (EPDs) aus der Ökobaudat wurde der Treibhausgasausstoß während der Lebenszyklusphasen A1-A3 (Herstellungsphase) gemäß EN 15804+A2 ermittelt. Die Muster-EPDs hatte der Bundesverband ProHolzfenster gemeinsam mit dem Verband Fenster + Fassade (vff) und der Gütegemeinschaft Fenster, Fassaden und Haustüren beim ift Rosenheim in Auftrag gegeben.
Es zeigt sich: Holz- und Holz-Alu-Fenster haben ein deutlich geringeres Treibhauspotenzial als andere Rahmenmaterialien. Das „Global Warming Potential“ eines Holzfensters ist 50 Prozent geringer als das eines Kunststofffensters. Verglichen mit einem Aluminiumfenster sind es sogar 80 Prozent. Und: Auch die in der Produktion energieintensiveren Holz-Alu-Fenster stehen besser da. Das „Global Warming Potential“ eines Holz-Alu-Fensters ist um drei Prozent geringer als bei einem Kunststofffenster – und ganze 60 Prozent niedriger als bei einem Aluminiumfenster.
„Holz ist ein nachhaltiger und klimafreundlicher Werkstoff. Mit unserem neuen Fact Sheet zeigen wir anhand von konkreten Daten, dass die positive Klimabilanz auch und insbesondere für Holz- und Holz-Alu-Fenster gilt“, so Kai Pless, Geschäftsführer des Bundesverbands ProHolzfenster. „Es ist besonders wichtig, die Herstellungsphase in den Blick zu nehmen, denn hier liegt ein wesentlicher Hebel, um die CO2-Emissionen im Bauen kurzfristig und wirksam zu senken.” Diese Einschätzung wird von verschiedenen Studien geteilt, etwa dem aktuellen „Gutachten zum GEG und zur EPBD“ der Bundesstelle für Energieeffizienz im Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BfEE).
Das Fact Sheet richtet sich an den Fensterbau, aber auch an ausschreibende Stellen, Bauherr:innen und Planende. Es steht auf der Website des Verbands zum kostenfreien Download bereit.
Weitere Informationen zum Bundesverband ProHolzfenster e.V. finden Sie hier.
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