22. Juli 2025

Stürtz stellt Insolvenzantrag

Einblick in die Produktionshalle der Stürtz Maschinenbau GmbH. Foto: bauelemente bau

Die Stürtz Maschinenbau GmbH und die Stürtz Holding GmbH haben am 18. Juli 2025 beim Amtsgericht Neuwied einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Das Amtsgericht ist dem Antrag gefolgt und hat Rechtsanwalt Jens Lieser und Herrn Rechtsanwalt Dr. Alexander Jüchser von Lieser Rechtsanwälte jeweils zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt.

Die rund 240 Mitarbeitenden von Stürtz wurden im Rahmen einer Betriebsversammlung von den beiden vorläufigen Insolvenzverwaltern sowie dem Geschäftsführer, Jörg Breuer, über den Insolvenzantrag und die nächsten Schritte informiert. Die Löhne und Gehälter der Beschäftigten sind für die Monate Juli bis September 2025 über das Insolvenzgeld der Bundesagentur für Arbeit gesichert. Die Geschäftsführung geht darüber hinaus davon aus, dass der Betrieb für die nächsten Monate durchfinanziert ist.

Kontinuität im Betrieb – Fokus auf Sanierung

Trotz der Refinanzierungsschwierigkeiten bleibt der operative Geschäftsbetrieb bei Stürtz stabil. Die Auftragsbücher sind voll und das Unternehmen ist bis Mitte des kommenden Jahres 2026 ausgelastet. Die Produktion, Kundenservice und internationale Aktivitäten laufen regulär weiter. Die Auslandstöchter sind von der Insolvenz nicht betroffen. In den kommenden Wochen werden die vorläufigen Insolvenzverwalter gemeinsam mit der Geschäftsführung die Sanierungsoptionen prüfen, Gespräche mit Gläubigern führen und die Chancen für eine Investorenlösung ausloten.

„Stürtz ist ein hochspezialisiertes innovatives Maschinenbauunternehmen mit einer starken Marke, gut qualifizierten Beschäftigten und internationalen Kundenbeziehungen. Das sind gute Voraussetzungen für eine Sanierung im Interesse aller Beteiligten“, sagt der vorläufige Insolvenzverwalter Dr. Jüchser.

Finanzierungsprobleme als Grund für die Insolvenz

Die Schieflage bei Stürtz beruht im Wesentlichen auf Finanzierungproblemen, die durch Weiterverkäufe im Private Equity-Bereich hervorgerufen wurden. In Folge dessen war der jetzige Gesellschafter nicht mehr bereit, Stürtz weiteres Kapital zur Verfügung zu stellen, um es zu finanzieren.

Engagiertes Team als Basis für den Neustart

„Unsere Belegschaft ist die treibende Kraft hinter dem Erfolg von Stürtz. Viele unserer Mitarbeitenden begleiten das Unternehmen seit Jahren mit großem Engagement und technischer Expertise“, betonen die beiden Geschäftsführer Jörg Breuer und Udo Erath. Ziel des Verfahrens sei es, eine wirtschaftlich tragfähige Lösung zu erarbeiten und einen strategischen Investor zu gewinnen. Hierzu wird kurzfristig ein M&A-Prozess aufgesetzt werden.

Auf die Homepage von Stürtz gelangen Sie über diesen Link.

 

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