Zielmarke von 400.000 Neubauwohnungen deutlich verfehlt
Auch im Jahr 2017 sei keine Entspannung auf dem Wohnungsmarkt zu erwarten.
Die Jahresbilanz 2016 wird nach Einschätzung von Experten maximal 300.000 neu fertiggestellte Wohnungen ergeben. Das teilte die Aktion „Impulse für den Wohnungsbau" in Berlin mit. Der von Experten errechnete Neubaubedarf werde damit um rund ein Viertel unterschritten. Dies lasse das vorhandene Wohnungsdefizit weiter steigen. Bei einer wachsenden Nachfrage nach bezahlbaren Wohnungen in Ballungsräumen und steigenden Mieten werde es damit im neuen Jahr keine Entspannung auf dem Wohnungsmarkt geben, so der Koordinator der Aktion „Impulse für den Wohnungsbau" und Geschäftsführer der Deutschen Gesellschaft für Mauerwerks- und Wohnungsbau e.V. (DGfM), Dr. Ronald Rast.
Entscheidende Impulse verpasst
Zwar liege die aktuelle Zahl der Baugenehmigungen für Mehrfamilienhäuser über der in den Vorjahren, gleichzeitig seien die monatlichen Baugenehmigungen für Ein- und Zweifamilienhäuser seit diesem Sommer allerdings deutlich rückläufig. So lagen die Genehmigungen im Eigenheimbau von Juni bis Oktober durchschnittlich um zehn Prozent hinter denen der Vorjahresmonate. „Bund und Länder haben die Chance verpasst, dem Wohnungsbau im Jahr 2016 die entscheidenden Impulse zu geben. Dies fällt den Parteien jetzt im Wahljahr 2017 auf die Füße. Beim Bau von Mietwohnungen geht es schon lange nicht mehr darum, noch mehr Luxuswohnungen zu schaffen. Gebraucht werden mehr bezahlbare Mietwohnungen. Wohneigentum ist außerdem heute eine der sichersten Formen der Altersvorsorge. Mehr bezahlbare Mietwohnungen sowie mehr Wohneigentum für Familien mit Kindern und für Haushalte mit mittlerem Einkommen werden daher zentrale Themen im Bundestagwahlkampf 2017 sein", sagt Dr. Ronald Rast. Der Koordinator der Aktion „Impulse für den Wohnungsbau" wirft der Bundesregierung vor, dass im vergangenen Jahr zu viele Ansätze für eine bedarfsgerechte Wohnungsbaupolitik im Koalitionsstreit untergegangen seien.
„Wohnungsbau-Agenda" angekündigt
In der Wohnungsnot liege sozialer Sprengstoff, so Ronald Rast. Er kündigte eine „Wohnungsbau-Agenda" an, mit der die Aktion „Impulse für den Wohnungsbau" zu Beginn des neuen Jahres auf die Bundesregierung und die im Bundestag vertretenen Parteien zugehen werde. Darin will die Aktion die Rahmenbedingungen für einen effektiven Wohnungsneubau für das Wahljahr 2017 klar benennen.
Hier geht's zur Deutschen Gesellschaft für Mauerwerks- und Wohnungsbau e.V. (DGfM).