Roto Fachpresstag: Neues Drehkipp-Beschlagsystem präsentiert
Zum zwölften Fachpressetag von Roto konstatierte das Unternehmen für 2017 ein leichtes Umsatzplus und führte ein neues Drehkipp-Beschlagsystem ein.
Die Neuigkeiten für die Fachpresse gaben die Roto-Vorstände im Rahmen der großen Pressekonferenz am 15. November auf dem Gelände des ehemaligen Flugfeldes in Böblingen bekannt. In der dortigen „Legendenhalle" - und im Beisein von ein paar Oldtimern der im Raum Stuttgart ansässigen Autobauer - ließen die Hauptakteure in die Prognose für 2017 und 2018 blicken und stellten ein neues Drehkipp-Beschlagsystem vor, welches ab Anfang 2018 erstmals lieferbar sein soll.
Nachdem der Vorstandsvorsitzende Dr. Eckhardt Keill die verschiedenen Märkte, auf welchen Roto unterwegs ist, einschätzte, gab Finanzvorstand Michael Stangier die aktuellen Entwicklungen der beiden Roto Divisionen Fenster- und Türtechnologie (FTT) sowie Dach- und Solartechnologie (DST) bekannt. Dabei weise Erstere per 30. September 2017 ein leichtes Umsatzplus gegenüber der Vorjahresperiode aus. „Damit liegen wir mit der Division FTT insgesamt im Plan", stellte Stagnier fest. Ein mittleres einstelliges Umsatzminus müsse dagegen die Division DST zum 30. September 2017 hinnehmen. Als Gründe für diese Entwicklung nannte Stangier geringe Verkaufserlöse in Süd- und Osteuropa sowie das überraschend schwache Geschäft im Kernmarkt Deutschland. Die Ursachen dafür seien laut Roto die Konzentration des Neubaubooms auf Mehrfamilienhäuser, die Dominanz des Flachdachbaus im Neubau, der „beendete Hype" rund um die energetische Sanierung und die zu geringen Handwerkskapazitäten. „Wir sind aber sehr zuversichtlich, diesem Trend mit einer neuen Produktoffensive unserer DST-Division entgegenwirken zu können", stellt Stangier klar.
Das Ergebnis in Zahlen
Den Gruppen-Gesamtumsatz bezifferte Stagnier auf 483 Mio. Euro, welcher damit leicht über dem Vorjahres-Niveau von 480 Mio. Euro liegt. „Im Ergebnis schlagen sich die gegenläufigen Entwicklungen beider Divisionen nieder", sagt Stangier. Für das letzte Quartal in 2017 geht der Roto-Vorstand von keinen substanziellen Veränderungen aus und prognostiziert für 2017 ein Gruppen-Gesamtumsatz von ca. 630 Mio. Euro. Damit liegt das Gesamtergebnis über von 2016, welches mit 622 Mio. Euro angegeben wurde. „Wenn die Politik der Wirtschaft nicht dazwischenfunkt, sehen wir für 2018 generell gute Chancen und leicht wachsende Märkte. Wir erwarten für das kommende Jahr im Vergleich zu 2017 ein Umsatzplus von 3 bis 5 Prozent", schätzt Keill die Lage ein.
Preiserhöhungen für 2018
„Das Etikett ‚Äußerst unbefriedigend‘ müssen wir der Ertragssituation 2017 anheften", resümiert Stangier. Besonders in der Division FTT basiere der extreme Ertragsdruck auf einem dramatischen Anstieg der Rohstoffpreise bei gleichzeitiger Angebots-Verknappung. Auf Grundlage der London Metal Exchange (weltgrößte Börse für den Handel von Industrie-Metallen) seien in den letzten beiden Jahren die Preise für Zink um 93 Prozent, für Aluminium um 37 Prozent und für Stahl um 36 Prozent gestiegen. „Wir haben leider keine andere Wahl und werden unsere Preise daher deutlich anheben müssen", stellt Keill klar. Stangier beziffert die Erhöhung um ca. 6 bis 7 Prozent.
Produktoffensive der Division DST
Christoph Hugenberg, Vorstand der Division DST, kündigte für das Jahr 2018 einige Neuerungen an. „Im Februar werden wir auf der Dach + Holz erstmals unser neues Wohndachfenster Roto Designo R8 Quadro vorstellen. Es ist die Weiterentwicklung des Roto Designo R8 und erhöht durch von uns entwickelte Trage- und Kranhilfen die Sicherheit bei der Montage. Gleichzeitig vereinfachen wir dadurch die Handhabung auf der Baustelle. Darüber hinaus haben wir die Wärmedämmung durch eine neue Verglasungsart verbessert. Unser zuletzt eingeführtes Kunststoff-Schwingdachfenster RotoQ - sowie die schon länger existierende Holz-Variante - werden wir mit einem passenden Außenrollladen ausstatten. Darüber hinaus werden wir im nächsten Jahr eine neue Internetseite freischalten", freut sich Hugenberg sichtlich auf 2018.
Neues Drehkipp-Beschlagsystem
Nach mehrjähriger Entwicklungsarbeit und gezielten Kundenbefragungen präsentierte Roto beim zwölften Fachpressetag das neue Drehkipp-Beschlagsystem Roto NX. Es basiert auf dem bereits bekannten Produktsystem Roto NT und kommt mit weit weniger Artikeln als sein Vorgänger aus. Waren es bei Roto NT noch knapp 6.000 Artikel, so wird Roto NX nach Einschätzung von Hartmut Schmidt, Prokurist und Direktor Produktinnovationen bei Roto, lediglich 2.000 bis 3.000 Artikel benötigen, um das „alte" System in allen 55 Ländern mit ihren jeweiligen Standards abzulösen. Genau absehen lasse sich das zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht.
Die „Meilensteine" des neuen Drehkipp-Beschlagsystems erklärt Schmidt in seinem Vortrag: „Roto NX fußt auf vier Säulen. Die Wirtschaftlichkeit stellen wir durch einfache und schnelle Montage in der Fertigung und beim Einbau sowie durch einen reduzierten Lager- und Logistikaufwand her. Der Sicherheitsaspekt ist durch neue Komponenten gewährleistet. Beispielsweise genügen drei gleiche Sicherheits-Kipplüftungsbauteile aus Stahl, um in Kippstellung mit einer Kippweite bis 65 mm in Verbindung mit weiteren Elementen wie Sicherheitsschließzapfen und abschließbarem Griff die Sicherheitsklasse RC 2 zu erzielen (TiltSafe-Technik). Durch optimierte Lüftungseigenschaften wie z.B. einer serienmäßigen Spaltlüftung und einer problemlosen Integration in die Hausautomation bedienen wir den Komfort-Aspekt. Ein aus unserer Sicht zeitgemäßes Design erreichen wir durch kaschierte Abdeckklappen, Farbvielfalt durch Pulverbeschichtungen und von Axerbändern verdeckte Schrauben. Die hohen Traglasten von bis zu 150 kg ermöglichen große Glasflächen", schließt Schmidt seinen Vortrag.
Die TiltSafe-Technik lässt bei Fenstern in Kipp-Stellung eine Einbruchhemmung gemäß RC 2 zu. Foto: Roto.
Den detaillierten Bericht zum zwölften Roto-Fachpressetag lesen Sie in der nächsten Ausgabe von bauelemente bau, welche am 7. Dezember erscheinen wird.
Auf die Homepage von Roto gelangen Sie über diesen Link.
Sie wollen regelmäßig über aktuellen Neuheiten und Entwicklungen informiert sein? Dann abonnieren Sie unseren Newsletter oder schließen ein Abonnement der Print bzw. der e-paper Ausgabe von bauelemente bau ab.