50 Prozent Energie eingespart
Das Ventflex-Prinzip: Steigt die Temperatur zwischen den Scheiben auf über 23 Grad Celsius, drücken die Zylinder die äußere Glasfront um 5 Zentimeter nach außen.
Hochhäuser mit Glasfassaden, die über weite Strecken des Jahres gekühlt werden müssen, verbrauchen Unmengen an Energie. Architekten und Architektinnen der Technischen Universität München (TUM) haben jetzt ein Belüftungssystem für doppeltverglaste Fassaden entwickelt, mit dem sich der Energieverbrauch - dank autoreaktiver Komponenten - ohne großen technischen Aufwand fast halbieren lässt.
„Unser Ansatz ist fundamental anders als alle bisherigen Konzepte: Seit Jahrzehnten wird die Klimatisierung verglaster Büro- und Verwaltungsgebäude immer komplexer. Wir hingegen erarbeiten Lowtech-Lösungen, die gleichzeitig sehr effizient sind", berichtet Dr. Philipp Molter. Der Architekt an der TUM-Professur für Entwerfen und Gebäudehülle hat ein Belüftungssystem für doppeltverglaste Fassaden entwickelt, das sich automatisch öffnet, wenn die Temperatur über einen bestimmten Wert steigt und sich wieder schließt, wenn es kühler wird. Das autoreaktive Lüftungssystem, das Molters Team zusammen mit dem Fassadenunternehmen Frener & Reifer konzipiert hat, könnte helfen, die 2015 in Paris vereinbarten Klimaziele zu erreichen.
Wenig Technik, hohe Effizienz
Verglichen mit herkömmlichen Belüftungssystemen ist Molters Konzept erstaunlich einfach: Kernstück der von ihm entwickelten „Ventflex"-Technik sind paraffingefüllte Thermozylinder. Das Wachs-Öl-Gemisch im Inneren der Zylinder dehnt sich aus, wenn die Temperatur über einen bestimmten Wert ansteigt. Die Volumenerhöhung erzeugt einen Druck, der die Zylinder wie Teleskope auseinanderschiebt. Sinkt die Temperatur ab, ziehen sie sich wieder zusammen.
Hier kommen Sie zur Internetseite der Universität.
Das Video zum Projekt gibt es auf Youtube.
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