12. Oktober 2020

„Machen Sie Ihre Leute fit“

bb-Nachlese: Erste Netzwerk Fenstertage, Rosenheim

v.l.: Christian Schwarzer, Dr. Constantin Greiner, Heiner Brand und Oliver Frey. Foto: bauelemente bau

Seit ein paar Jahren schon lädt Netzwerk-Gründer Oliver Frey seine Partner am Vorabend der ansonsten jährlich im Herbst stattfindenden Rosenheimer Fenstertage in den Happinger Hof. Daher die Präsenzveranstaltung eben dieser jedoch in diesem Jahr aus bekannten Gründen abgesagt werden musste und Online abgehalten wurde, fasste Frey schnell den Entschluss, seinen Vorabendtreff am altbekannten Ort zu erweitern und die Ersten Netzwerk Fenstertage ins Leben zu rufen.

Dazu hatte er innerhalb kürzester Zeit mit Christian Schwarzer und Heiner Brand zwei namhafte Speaker aus der Welt des Handballsports als „Zugpferde“ an den Start gebracht, während mit Dr. Constantin Greiner ein rhetorisch guter Redner in seinem Vortrag ein mögliches Zukunftsszenario der Fenster-, Türen- und Fassadenbranche vorstellte.

In den Wochen im Vorfeld zur Veranstaltung stand Frey regelmäßig mit dem Happinger Hof sowie den zuständigen Behörden im Austausch, um anhand der aktuell gültigen Regeln ein abgestimmtes und aktuelles Hygienekonzept zu entwickeln. So fanden schlussendlich rund 80 Teilnehmer den Weg nach Rosenheim, die es vom 7. bis 8 Oktober sichtlich genossen, mal wieder einer Präsenzveranstaltung beiwohnen zu dürfen, wenn auch mit den in diesen Zeiten notwendigen Einschränkungen.

Kompetente Beratung bei der energetischen Sanierung

In Kooperation mit dem Verband Fenster + Fassade (VFF) hielt Gastgeber Frey nach seiner Begrüßung den ersten Vortrag, der die Fördermöglichkeiten bei der energetischen Sanierung der Gebäudehülle skizzierte. Neben den Programmen der KfW ging Frey auf den Paragraph 35c des Einkommensteuergesetzes ein. Dieser erlaubt privaten Eigentümer die steuerliche Absetzbarkeit der genannten Sanierungsmaßnahmen von bis zu 20 Prozent. Voraussetzung dafür sei, dass der Eigentümer der zu sanierenden Immobilie selber im Objekt wohnt und dieses älter als zehn Jahre ist. Maßgebend ist der Beginn der Herstellung.

Ein Großteil der heute zu sanierenden Gebäude wurde in der Periode 1978 bis 1995 fertiggestellt. „Im privaten Bereich schlummert hier also ein großes Potential für die Fensterbranche, denn diese ist auch ein Sanierungsmarkt“, so Frey. Das Anliegen des Verbandes und Frey: Die Branche in diesem Thema fit zu machen, um so privaten Eigentümer zu und bei einer sinnvollen energetischen Sanierung des jeweiligen Objektes kompetent beratend zur Seite zu stehen.

„Das retardierende Moment zwischen zwei Höhepunkten“

So bezeichnete Dr. Constantin Greiner, Leiter des Geschäftsbereiches Bau bei der Munich Strategy GmbH & Co. KG, selbstironisch seinen Auftritt, der vom Ablauf zwischen Christian Schwarzer und Heiner Brand gelegt wurde. Doch den Vortrag von Brand verzögerte Greiner mit der Präsentation des von der Munich Strategy aufgestellten „Stresstest Fensterbranche 2020“ mitnichten, ging es doch bei der „Einklassifizierung der Gewinner- und Verliererpositionen bei der Neuordnung des Wettbewerbsumfeldes“ um ein wichtiges und mögliches Zukunftsszenario der Branche. Demnach stehe dieser eine Konsolidierungswelle sowie eine steigende Wettbewerbs-Rivalität bevor. Näheres zur Wettbewerbsanalyse von Munich Strategy haben wir bereits in unserer August-Ausgabe vorgestellt, auch online können Sie Näheres dazu unter diesem Link erfahren.

Zusätzlich dazu stellte Greiner Lösungsansätze vor. Grundsätzlich solle der Terminus „Innovation“ anders als bisher nicht nur auf Produkte bezogen, sondern von der gesamten Bandbreite der Wertschöpfungskette vom Rohstoff bis zum Endkunden gesehen werden. „Innovation ist, was der Markt bezahlt, und dies für gewöhnlich vom Endkunden. Die geistige Reise beim Betrachten der Wertschöpfungskette muss also dort beginnen“, so Greiner. Eine Möglichkeit sei, den Service weiter auszubauen, um die Möglichkeit zu haben, beim Endkunden schneller in die Wertschöpfungskette eingreifen zu können.

Vom Sport in die Wirtschaft

Christian Schwarzer und Heiner Brand gaben Einblick in ihre Karrieren als Handballprofis beziehungsweise Handballtrainer. Da beide eher selten gemeinsam auf einer Veranstaltung auftreten, war die eine oder andere Anekdote von Brand bereits bekannt; Schwarzer durfte vor seinem ehemaligen Nationaltrainer die Bühne in Rosenheim betreten. Interessant dabei allerdings: Die verschiedenen Sichtweisen des Spielers und des Trainers.

Der Tenor der beiden Vorträge lag in der Übertragung der für den Mannschafts-Leistungssport geltenden Grundsätze und Ethiken auf die Wirtschaft, beispielsweise bei der Zusammenstellung und Führung eines Arbeitsteams. Die Hauptaspekte lagen auf den Themen Motivation, Teambildung sowie der Umgang mit Niederlagen.

Die nächsten Partnertage

Der Termin für die nächsten Partnertage des Netzwerks steht bereits fest; dies ist dann bereits die achte Auflage der Veranstaltung. Frey lädt seine Partner und auch Interessierte am 18. März 2021 in das Congress Centrum nach Heidenheim ein. Als Referenten stehen bereits Helmut Meeth (neuer Präsident des VFF), Dr. Boris Nikolai Konrad (Gedächtnisexperte und Hirnforscher), Winfried Schröter (Bestsellerautor und Experte für Face-Reading) sowie Christian Lindemann (Dozent für Performance und Mut) fest.

Den vollständigen und ausführlichen Bericht zu den Netzwerk Fenstertagen lesen Sie in der kommenden Ausgabe von bauelemente bau, welche am 5. November druckfrisch verschickt wird.

Auf die Homepage des Netzwerks gelangen Sie über diesen Link.

 

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