28. Juli 2021

„Die Zusammenlegung macht einfach Sinn“

bauelemente bau im Gespräch mit Frank Jedamski, Martin Beißner und Fekke van Dijk

v.l.: Frank Jedamski, Martin Beißner und Fekke van Dijk. Fotos: bauelemente bau

Zum Jahreswechsel 2020/2021 erfolgte der Zusammenschluss des Deutschlandvertriebs der Hautau GmbH und der Maco Beschläge GmbH aus Schöllnach. Es entstand die Maco Hautau Deutschland GmbH. Für uns Grund genug, sich bei den Geschäftsführern der neuen Vertriebsgesellschaft (Fekke van Dijk und Frank Jedamski) und der Hautau GmbH (Frank Jedamski und Martin Beißner – alle durch ihre Funktionen bei Hautau beziehungsweise Maco in der Branche bestens bekannt) nach dem neuesten Stand, der Strategie und den Zielen der Zusammenlegung zu erkundigen. Darüber hinaus spielten natürlich auch die derzeitige Rohstoff-Situation, Produkte sowie der zukünftige Auftritt auf Messen eine Rolle beim gemeinsamen Gespräch.

Maco hat kürzlich vom besten Jahr in der Unternehmensgeschichte berichtet. Wie hat sich Hautau geschlagen und wie haben sich die Umsätze entwickelt?

Jedamski: Das Jahr 2020 war zwar nicht das beste Jahr in der Unternehmensgeschichte. Aber trotzdem war es ein gutes Jahr, wenn man bedenkt, wie die Erwartungen am Ende des ersten Quartals gewesen sind. Gegenüber 2019 konnten wir leicht zulegen, was den Umsatz angeht. Jedoch wurden die Umsatzziele, die wir vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie in Deutschland gehabt haben, nicht erfüllt.

Die Rohstoffversorgung beziehungsweise die deutlichen Preissteigerungen bei wichtigen Komponenten bereiten nicht nur der Beschlagbranche Sorgen. Wie sieht es bei Maco Hautau Deutschland aus?

Jedamski: Die Preiserhöhungen bewegen sich in Dimensionen, die von einem Unternehmen nicht kompensiert werden können. Um es möglichst transparent und fair zu gestalten, haben wir seit dem 1. Juni einen Preiszuschlag erhoben. Zum 1. September werden wir in Abhängigkeit der Entwicklung im zweiten Quartal den Rohmaterialpreiszuschlag anpassen. Die jeweiligen Zuschläge ermitteln wir anhand einer Fünf-Jahres-Betrachtung, also inwieweit sich das zurückliegende Quartal im Vergleich zum Schnitt der letzten fünf Jahre entwickelt hat. In unserem Kundenportal ist diese Berechnung für unsere Kunden zugänglich und nachvollziehbar.

Wo liegen Ihrer Ansicht nach die Ursachen?

Beißner: Eine genaue Erklärung für die derzeitige Situation hat niemand. Von unseren Lieferanten hören wir häufiger, dass es vielleicht eine Nachwirkung durch die Mehrbestellungen aus der ersten Corona-Welle sein könnte. China hat beispielsweise damals die Automobil-Industrie sehr früh wieder hochgefahren und dementsprechend Material bestellt. Aber das ist mit Sicherheit nur eine Komponente. Die vollständige Lage resultiert wahrscheinlich aus einer Kombination aus den bekannten Gründen, die in den letzten Monaten durch die Presse gegangen sind.

Wie haben Sie darauf reagiert?

Beißner: Wir haben das Glück, in der Gruppe zusammen mit Maco zu sein. Hautau alleine hätte vermutlich größere Probleme mit der Rohstoff-Situation bekommen. Maco hat insbesondere bei Rohmaterialien jedoch eine bessere Verhandlungsposition als wir.

van Dijk: Aber auch wir mussten feststellen, dass Vereinbarungen mit unseren Rohstoff-Lieferanten in dieser besonderen Situation nicht mehr gültig sind, auch wenn wir eine bessere Verhandlungsbasis haben. Gemeinsam mit Hautau haben wir versucht, bestmöglich in der gesamten Lieferkette unsere Lagerbestände zu erhöhen.

Inwieweit ist die Eigenständigkeit von Hautau als auch der Marke nach der Zusammenlegung nach wie vor gewahrt?

Jedamski: Wir sind seit 2018 Teil der Maco-Gruppe. Diese Zugehörigkeit bringt viele Vorteile. Die aktuelle Beschaffungsthematik ist dafür ein gutes Beispiel. Als Marke innerhalb der Gruppe wird Hautau bestehen bleiben. Unsere Schiebebeschlag-Experten bringen ihr Know-how ein und kombinieren es mit den Teams in Salzburg. Das ist eine klassische Win-win-Situation, von der wir als Gruppe aber vor allem unsere Kunden profitieren.

van Dijk: Es ist ganz klar, dass Hautau die spezialisiertere Produkt-Marke im Bereich des Schiebens ist, daran werden wir nichts ändern. Das heißt, auch wenn ein Schiebe-Beschlag von Maco kommen sollte, so soll dieser nach einer bestimmten Übergangszeit ebenso unter der Marke Hautau vermarktet werden. Die Dachmarke der Gruppe wird immer Maco bleiben.

Wie ist in diesem Zusammenhang die Umfirmierung der Vertriebsniederlassung von Maco in Schöllnach und dem Vertrieb Deutschland von Hautau in Maco Hautau Deutschland GmbH zum Jahresbeginn 2021 zu sehen?

van Dijk: Die Maco Beschläge GmbH in die Maco Hautau Deutschland GmbH umzufirmieren war das Sinnvollste, was wir tun konnten. Insgesamt 15 Projekt-Teams waren bei diesem großen Vorhaben involviert und haben sich um die Integration beider Unternehmen gekümmert. Darunter fällt natürlich auch die Umstellung des SAP-Systems hinsichtlich der Produktbezeichnungen. Wie schon erwähnt war dies ebenfalls eines der Projekte, bei welchem sich die Mitarbeiter*innen besser kennen gelernt haben.

Welche Ziele verbinden sich mit diesem Schritt?

Jedamski: Die Idee des Zusammenschlusses wurde von uns beiden (Fekke van Dijk und Frank Jedamski, Anm. der Redaktion) den Gesellschaftern in Salzburg vorgeschlagen. Die Zusammenlegung macht einfach Sinn, denn so konnten wir beide Vertriebs-Teams unter ein Dach bringen. Hautau hat seinen Hauptmarkt in Deutschland, für Maco ist dies ebenfalls ein wichtiger Markt, welchen wir mit den jeweils unterschiedlichen Stärken der beiden Unternehmen bedient haben, die nun vereint sind. So sind wir in Deutschland nun mit je einer Niederlassung im Norden in Helpsen und im Süden in Schöllnach vertreten.

Das vollständige Interview lesen Sie in der kommenden Ausgabe von bauelemente bau, welche am 5. August druckfrisch verschickt wird.

Auf die Homepage von Hautau gelangen Sie über diesen Link…

…und zu Maco geht es hier entlang.

 

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