22. November 2021

„Wir haben uns besser als der Markt entwickelt“

bauelemente bau im Gespräch mit Arnd Brinkmann und Max Radt, beide Gutmann Bausysteme GmbH

Arnd Brinkmann (l.) und Max Radt. Fotos: bauelemente bau

Wie viele Unternehmen hat auch das Systemhaus Gutmann mit Engpässen bei Rohstoffen und Material sowie teilweise drastischen Preissteigerungen zu kämpfen. Dank der für Gutmann typischen hohen Wertschöpfungstiefe hätte die Lieferfähigkeit uneingeschränkt erhalten werden können, kann Arnd Brinkmann, Geschäftsführer der Gutmann Bausysteme GmbH, berichten. Sowohl im internationalen Objektgeschäft als auch im Standardgeschäft will das Unternehmen weiterwachsen. Gute Chancen dafür sieht Max Radt, Direktor Aluminium Systeme bei der Gutmann Bausysteme GmbH, sowohl bei den Bestandskunden, aber auch im Kreis der Metallbaubetriebe, die bisher noch nicht mit Gutmann zusammenarbeiten.

Wie ist es dem Unternehmen in der Zeit der Corona-Pandemie ergangen?

Brinkmann: Dieses Jahr gab es jede Woche eine neue Herausforderung. Ich genieße es erstmals schon etwas älter zu sein. Das macht etwas abgeklärter und lässt einen die Dinge pragmatischer angehen und verhindert in Nervosität zu verfallen. Das Geschäft läuft gut, wir haben uns besser als der Markt entwickelt, auch wenn es ab und zu Probleme bei der Belieferung der Kunden gegeben hat. Die Lieferzeiten sind etwas länger, aber dennoch zuverlässig. Wir haben unsere Planungen für das nächste Jahr gemacht, fahren aber eher auf Sicht. Wir haben uns auf ein weiteres Wachstum eingestellt und sind dabei die Produktion entsprechend zu erweitern.

Wie haben sich die einzelnen Produktsegmente beziehungsweise Geschäftsbereiche entwickelt?

Brinkmann: Recht unterschiedlich. Im Bereich Holz/Aluminium-Systeme als auch im Produktbereich Baubeschlag mit Regenschienen, Bodenschwellen und Fensterbänken konnten wir überproportional zulegen und damit weiter Marktanteile gewinnen. Bei den Aluminium-Systemen haben wir schon sehr früh die Preise für Großobjekte an die neuen Rohstoffpreise angepasst und uns bewusst aus einem reinen Preiskampf herausgehalten.

Herr Radt, Sie haben im August letzten Jahres die Position als Direktor Vertrieb für das internationale Objektgeschäft übernommen. Wie fällt die Bilanz nach einem Jahr aus?

Radt: Mein Tätigkeitsschwerpunkt sollten die Objekte im Aluminiumbereich sein. Das habe ich schon vorher gemacht, daher lag dies nahe. Auf Grund der Entwicklung der Corona-Pandemie und der Schwierigkeit zu reisen und persönliche Kontakte zu pflegen, wurde meine Aufgabe der veränderten Situation angepasst. Ich habe daher die Leitung des Produktbereiches Aluminium-Systeme übernommen, mit dem Ziel diesen neu aufzustellen. Wir erkennen zudem einen wachsenden Trend im Objektbereich von Holz/Aluminium-Konstruktionen – national wie auch international. Wir sehen das sehr positiv und spannend und stellen uns organisatorisch auf dieses Wachstum ein.

Welche Märkte stehen bei dem Ausbau der internationalen Objektaktivitäten im Fokus?

Radt: Der Fokus liegt vor allen Dingen auf den westeuropäischen Märkten wie Benelux, Frankreich und England. Dabei steht der Kunde im Vordergrund, unabhängig in welchem Land er seine Projekte abwickelt. Uns geht es darum, Kunden mit unserem integrierten Ansatz zu überzeugen.

Ist die Erweiterung des Außendienstes im Bereich Aluminiumsysteme im Frühjahr 2021 ein Indiz dafür, dass das Unternehmen seine Marktanteile in diesem Segment weiter ausbauen will?

Brinkmann: Ganz klar! Mit drei neuen Vertriebsmitarbeitern intensivieren wir die Marktbearbeitung mit dem Ziel, auch in diesem Segment moderat zu wachsen. Aber das braucht Zeit!

Radt: Wir sind kein großer Player in diesem Bereich, aber es gibt eine Lücke, die wir füllen können. Wir bieten ein einfaches System, das problemlos zu verarbeiten ist. Trotz eines straffen Produkt-Portfolios mit 1.500 Artikeln können wir neben Fenstern, Türen und Fassaden auch Hebeschiebe-Elemente sowie Brand- und Rauchschutz-Lösungen anbieten. Ansprechen wollen wir vor allem kleinere Betriebe, die kleinere Objekte wie Kindergärten oder Schulen ausführen und dabei bis jetzt nur ein System verarbeiten. Mit unseren Holz/Alu-Systemen stehen wir im Kontakt mit Betrieben, die von reinen Aluminiumanbietern nicht angesprochen werden. Das ist ein ausbaufähiger Kundenbestand, den es für Aluminium zu erschließen gilt. Dabei können wir die spezifischen Alleinstellungsmerkmale von Gutmann wie die hohe Fertigungstiefe, das Angebot von Kantteilen sowie Sonderprofilen ins Spiel bringen.

Mit Thomas Reinert wurde zum 1. August 2021 die Vertriebsleitung für die Metallverbund- und Baubeschlag-Systeme in Deutschland und Österreich neu besetzt. Welche Ziele verknüpfen sich damit?

Brinkmann: Die Bereiche Metallverbund- und Baubeschlag-Systeme stellen für das Unternehmen wesentliche Säulen des Erfolges dar. Es war uns wichtig, die Position mit einem versierten und in der Branche gutvernetzten Experten zu besetzen. Thomas Reinert hat in seiner bisherigen Vita mehrmals erfolgreich bewiesen, dass er in kürzester Zeit signifikante Impulse im Vertrieb setzen und Erfolge generieren konnte. Neben der Organisation und Festigung des Stammkundengeschäftes werden wir uns mit ihm auf die Herausforderungen der Zukunft einstellen. Hier zählen beispielsweise die weitere Digitalisierung unserer Prozesse intern, wie auch in der Kooperation mit unseren Kunden. Unser Konfigurationsprogramm tuulo eröffnet uns hier weitere Optionen. Ebenso widmet sich Thomas Reinert der Modernisierung der Kundenkommunikation und dem Ausbau neuer Märkte.

Das vollständige Interview lesen Sie in der kommenden Ausgabe von bauelemente bau, welche am 2. Dezember druckfrisch verschickt wird.

Auf die Homepage von Gutmann gelangen Sie über diesen Link.

 

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