24. Mai 2022

„Ohne eine Stimme des Holzfensters geht es nicht!“

bb-Rückblende: Holz- und Holz/Alu-Fensterkongress des Bundesverbandes ProHolzfenster in Melle

In der großartigen Atmosphäre des Solarlux Campus in Melle fand der diesjährige Holz- und Holz/Alu-Fensterkongress des Bundesverbandes ProHolzfenster statt. Foto: bauelemente bau

Wie sieht sie aus, die Zukunft des Holzfensters? Mit all ihren Facetten war dies die zentrale Frage mit durchaus vielen Antwortmöglichkeiten beim Holz- und Holz/Alu-Fensterkongress des Bundesverbandes ProHolzfenster (BPH). Nach drei Jahren Pause war den rund 130 Teilnehmern sichtlich anzumerken, wie groß die Freude und auch die Erleichterung war, sich endlich wieder gemeinsam treffen zu können. Dazu war mit dem beeindruckenden Solarlux Campus in Melle der passende Austragungsort gewählt worden; das richtige Ambiente also, um auch den langjährigen Geschäftsführer des Verbandes, Heinz Blumenstein, gebührend in den mehr als wohlverdienten Ruhestand verabschieden zu können. Gleichzeitig öffnete dies die Türen für die nächste und übernächste Generation, sich im Verband zu engagieren. Diese Gelegenheit hat die Holzfensterbranche ergriffen, möchte man doch zukünftig verstärkt bei den sich derzeit bietenden und kommenden Chancen – wie beispielsweise beim Thema Nachhaltigkeit und Ästhetik – mitreden. „Ohne die Stimme des Holzfensters geht es nicht“, ist sich Eduard Appelhans, der Vorsitzende des BPH, sicher.

Mit einer emotionalen Grußbotschaft eröffnete Appelhans den Kongress. „Ich freue mich, Euch endlich wieder zu sehen. Denn wir teilen die Leidenschaft für Holzfenster“, rief der Geschäftsführer von Sorpetaler Fensterbau seinen Kollegen und Kolleginnen zu. Nach Bestätigung durch die Mitgliederversammlung bildet er künftig mit Karsten Häber und Rainer Rutsch den Vorstand und übernimmt vom scheidenden Heinz Blumenstein zusätzlich die Aufgaben als Geschäftsführer. Die Leidenschaft, von der Appelhans in seiner Eröffnungsrede sprach, war während der beiden Tage zu spüren.

Als Gastgeber hieß auch Solarlux Geschäftsführer Stefan Holtgreife die Kongressteilnehmer willkommen. Bei den ins Tagungsprogramm integrierten Betriebsrundgängen gaben Solarlux Akademieleiter Stephan Hettlich und seine Kollegen einen Einblick in die Abläufe des dynamischen Systemhauses und in eine völlig neue Interpretation des modernen Industriebaus: Der Solarlux Campus setzt Maßstäbe in Gestaltung, Nachhaltigkeit und Kommunikation.

Jüngere Generation rückt nach

Das Engagement der nachfolgenden Generation im Verband sollte Mut machen. Martin Stögers (Vertriebsleiter Industrielacke bei der Remmers GmbH) Vorschlag, einen Junioren-/Juniorinnenbeirat für den BPH ins Leben zu rufen, um den Nachwuchs in den Mitgliedsunternehmen an der künftigen strategischen Ausrichtung zu beteiligen, fand große Zustimmung. Appelhans signalisierte Unterstützung und bekräftigte: „Der Holzfensterbau muss jünger werden. Wir brauchen Eure Impulse, Ideen und Euren Blick auf das, was wirklich wichtig ist. Es wird mir ein großes Anliegen sein, Eure Interessen und Perspektiven einzubeziehen.“

Auch bei den Vorträgen war eine jüngere Generation am Start. Architektenberaterin Kristina Bleischwitz von Solarlux präsentierte zeitgemäße, nachhaltige Lösungen für die städtische Nachverdichtung und die Sanierung im Bestand. Stefan Appelhans sprach über die Möglichkeiten der Digitalisierung in Vertrieb, Marketing und Außendarstellung.

Sinnstiftende und nachhaltige Werte

Gerade junge Menschen, die auf der Suche nach sinnstiftenden Angeboten sind, werden die Chancen des Bauens mit Holz erkennen, so die einhellige Meinung. CO2-Einsparung, nachhaltiger Ressourceneinsatz und Wohngesundheit: Wohl selten zuvor waren die Voraussetzungen so gut, mit der Nutzung heimischer Hölzer und der Unterstützung einer breitgefächerten Zulieferindustrie die Wünsche der Menschen nach dauerhaften Werten im Einklang mit natürlich nachwachsenden Materialien zu erfüllen. Bleibende Werte statt einer kurzfristigen Betrachtung der Kosten gelte es in den Vordergrund zu stellen, sind sich die Holzfensterbauer einig. „Das trifft auch das Bedürfnis nach Nachhaltigkeit“, so Eduard Appelhans. Dies sei nicht zuletzt bei jüngeren Generationen stärker ausgeprägt.

Heinz Blumenstein verabschiedet sich in den Ruhestand

Der Abend des ersten Kongresstages stand im Zeichen des warmherzigen Abschieds von Heinz Blumenstein. Der Hesse, der im Anschluss an sein Berufsleben bei Winkhaus (Key Account Manager und Verkaufsleiter) die Geschäftsführung übernommen hatte, blickte unter immer wieder aufbrandendem Beifall zurück auf die Entwicklung der letzten 16 Jahre der Initiative und später Bundesverband ProHolzfenster.

Ganz bestimmt lässt sich sagen, dass er – gemeinsam mit dem in Abwesenheit ebenfalls verabschiedeten Rudi Walz – eine der beharrlichsten und zugleich angenehmsten Stimmen für das Rahmenmaterial Holz in der Branche war. Mit großer Motivation, Leidenschaft und Zielstrebigkeit lenkte er seit 2006 die Geschicke des Verbandes. Unter seiner Führung entwickelte sich eine enge und gewinnbringende Zusammenarbeit mit weiteren Verbänden und Institutionen, nicht nur im Fenster- und Holzbau.

Für die Zukunft hat sich der BPH personell gut aufgestellt. Für Blumenstein rückt mit Rainer Rutsch ein Architekt und Fensterbauer ins Spitzengremium des BPH nach, der im eigenen Betrieb das Ziel der CO2-neutralen Fensterproduktion erfolgreich umgesetzt hat. Karsten Häber ist ebenfalls wieder im Vorstand. Als Geschäftsführer fungiert in Personalunion der einstimmig wiedergewählte Verbandsvorsitzende Eduard Appelhans. Die Bildung eines Juniorenbeirats, die in der Mitgliederversammlung angeregt wurde, soll künftig speziell die Interessen und Perspektiven der jüngeren Generation im Verband verankern.

Auf die Homepage des Bundesverbandes ProHolzfenster gelangen Sie über diesen Link.

 

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