31. März 2023

CNC-Technik hält Einzug

Branchen-Netzwerk unterstützt Fensterbau-Akademie in Karlsruhe

Die beteiligten Projektpartner vor der alten Winkelanlage, die sich zwar gut gepflegt präsentiert, aber nach über 30 Jahren einen eher musealen Charakter besitzt. Foto: bauelemente bau

Die Gewerbliche Akademie für Glas-, Fenster- und Fassadentechnik in Karlsruhe wird ab dem Herbst dieses Jahres über ein hochflexibles CNC-Bearbeitungszentrum des Typs Weinig Vario MC 50 verfügen: Dieses wird vom Werkzeughersteller Leitz mit einem speziell für die Schule entwickelten Werkzeugsystem für die Produktion von Holz- und Holz/Aluminium-Fenstern, Nullschwellen, Wechselfälzen sowie zwei verschiedene Eckverbindungen ausgestattet. Damit das möglich wird, kommt die Softwarelösung von Klaes zum Einsatz. Die benötigen Aluschalen für die Fertigung von Holz/Aluminium-Fenstern kommen wie schon in den Jahren zuvor von Gutmann. Mit involviert in das Projekt war zudem der Fensterbau-Berater Raimund Drißner.

Damit wird ein über viele Jahre aufgelaufener Investitions-Rückstau bei den Holzbearbeitungsmaschinen in der Werkstatt der Akademie behoben. Möglich war dies aber nur, weil die am Projekt beteiligten Unternehmen der Akademie finanziell weit entgegengekommen sind.

Initiator, Moderator und Koordinator des Projektes ist Werner Spohn, der Branche auf Grund seiner langjährigen Tätigkeit im Vertrieb von Holz/Aluminium-Systemen bestens bekannt. Das über die vielen Jahre und in zahlreichen gemeinsamen Projekten geknüpfte Netzwerk nutzend, konnte er die Gruppe von Branchenpartnern für das Vorhaben gewinnen.

„Als Referent stehe ich im regelmäßigen Kontakt mit der Schule, habe dabei zwangsläufig auch mitbekommen, unter welchen technischen Voraussetzungen die Ausbildung der Fensterbau-Gesellen und -Meister erfolgt. Die dabei verwendete Winkelanlage ist über 30 Jahre alt und wird noch über eine Diskette mit den Daten zur Fertigung versorgt“, berichtet Spohn.

Imagegewinn als Nebeneffekt

In der Tat ist die überalterte Ausstattung gleich in mehrerlei Hinsicht problematisch. Denn in der Branche wird in vielen Betrieben über den Mangel an qualifizierten Fachkräften geklagt. Hinzu kommt, dass das Ansehen des Glaser- und Fensterbauer-Handwerks in der Öffentlichkeit ohnehin nicht das verdiente Image hat und nicht die gebührende Anerkennung erfährt. Mit der neuen Anlage verknüpft sich auch die Chance, zum einen das Renommee des Berufes zu steigern und damit das Interesse einer größeren Anzahl von jungen Leuten für die Ausbildung als Glaser und Fensterbauer zu wecken.

Die Akademie GFF hat an sich den Anspruch, die Fachbetriebe der Glas-, Fenster- und Fassaden-Branche mit qualifiziert aus- und weitergebildeten Fach- und Führungskräften zu versorgen. „Wir leisten in der Ausbildung der Gesellen und Meister eine gute Arbeit, was uns auch von den Betrieben bestätigt wird. Dazu braucht es aber auch die adäquate maschinelle Ausstattung. Mit der Vario MC 50 verfügen wir demnächst über das fehlende Glied für unsere Ausbildung“, freut sich Akademie- und Schulleiter Waldemar Dörr.

Offen für weitere Partner

Bei den aktuellen Projekt-Partnern soll es alleine nicht bleiben. Diese zeigen sich offen für weitere Unternehmen, die sich mit ihren Möglichkeiten in das Projekt einbringen möchten. „Unser Anliegen war es, den Anfang zu machen. Unser Engagement ist als Initialzündung zu verstehen, die weitere Unternehmen ermuntern soll, sich ebenfalls für die Akademie zu engagieren“, macht Spohn deutlich.

„Unternehmen sind auf gute Fachkräfte angewiesen. Daher muss auch etwas dafür getan werden. Wir haben daher gemeinsam mit der Berufsakademie in Melle einen Bachelor-Studiengang ‚Fenster- und Glasfassadentechnik‘ eingerichtet, mit dem neben dem Glaser-Meister auch ein Bachelor der Fassadentechnik erworben werden kann“, ergänzt Dörr.

Der Innovationsschub in der Holzwerkstatt der Akademie soll zum Beginn des nächsten Jahres offiziell gefeiert werden. Über den weiteren Fortgang des Projektes werden wir fortlaufend berichten.

Den vollständigen Bericht, worin das Maschinen- und Ausstattungskonzept näher beschrieben wird, lesen Sie in der Mai-Ausgabe von bauelemente bau.

Auf die Homepage der Akademie gelangen Sie über diesen Link.

 

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