4. August 2023

bb-Marktübersicht: Kunststoff-Fenster und -Türen

Der feine Unterschied

Fenster gibt es in allen möglichen Konfigurationen. Warum sollte man es also allein auf den Preis reduzieren? Foto: bauelemente bau

Die Marktübersicht der Kunststoff-Fenster und -Türen ist ein zentraler Bestandteil der August-Ausgabe von bauelemente bau. Mit ihr wollen wir unsere Leser, vor allem aber den Bauelemente-Handel und das Fachhandwerk, über die aktuellen Entwicklungen informieren. Hierzu gibt es auch in diesem Jahr wieder interessante Neuheiten: neue Fenstersysteme, neue Beschlaglösungen, neue Dekore und Farben, eine optimierte Einbruchhemmung, neue Haustür- oder Schiebe-Elemente. Dank der starken Beteiligung der für den deutschen Markt relevanten Anbieter kann die Marktübersicht wieder einen repräsentativen Branchenüberblick bieten.

Wenn aktuell in eine neue Fertigungsanlage investiert wird, ist in der Regel eine Schweißmaschine mit dabei, die in der Lage ist, Fenster mit einer optisch unauffälligen Nullfuge zu produzieren. Es ist damit zu rechnen, dass sich dieser Trend weiter fortsetzen wird. Denn vor allem bei folierten Profilen in Aluminium- oder Holzoptik ergibt sich mit der neuen Schweißtechnik eine deutlich verbesserte Gehrungsoptik.

Zunehmend digital

Eine wachsende Zahl von Fensterherstellern stattet seine Fenster mit einem RFID-Chip beziehungsweise einem Etikett mit QR-Code aus. Davon profitieren alle Zielgruppen: der Bauherr beziehungsweise Mieter kann darüber die Leistungserklärung des Elementes sowie Pflege- und Wartungshinweise abrufen. Im Kundendienstfall lassen sich die verbauten Teile schnell und eindeutig identifizieren, was die Abwicklung erleichtert und eine zweite Anfahrt überflüssig macht. Ergänzend bieten immer mehr Unternehmen Apps für ein erleichtertes Aufmaß oder die Abwicklung von Kundendienstaufträgen. Mit anderen Softwarelösungen können standortunabhängig Aufträge freigegeben, der aktuelle Lieferstatus verfolgt und Rechnungen kontrolliert werden.

Das Gebot der Nachhaltigkeit

Dem müssen auch die Kunststoff-Fensterhersteller Rechnung tragen. Denn bei Ausschreibungen wird von der öffentlichen Hand aber auch von Investoren ein bestimmter Prozentsatz von recyceltem Material verlangt. Die Systemhäuser haben darauf bereits reagiert und den Anteil von Rezyklat sukzessive erhöht. Umso wichtiger ist es, dass Fensterbauer neben den Produktionsresten auch ausgebaute Altfenster konsequent über die Rewindo dem Recycling zuführen und damit den wertvollen Rohstoff im Wertstoff-Kreislauf halten. Nur dann ist der weiter steigende Bedarf an Rezyklat zu decken.

Nach warmem Regen die kalte Dusche

Die Corona-Pandemie hat der Fensterbranche ganz unerwartet eine regelrechte Sonderkonjunktur und volle Auftragsbücher beschert. Viele Fensteranbieter sahen sich in der glücklichen Lage, sich die Kunden und Aufträge aussuchen zu können. Derart verwöhnt, hat der deutliche Markteinbruch vor allem im Wohnungsneubau viele Unternehmen hart getroffen.

Verhängnisvolle Mischung

Eine toxische Mischung aus drastisch gestiegenen Materialpreisen, einer hohen Inflationsrate sowie deutlich gestiegenen Zinsen hat ab Sommer letzten Jahres für einen unerwartet schnellen und tiefen Einbruch des Neubaumarktes gesorgt. Denn viele Bauwillige haben von ihrem Projekt erst einmal Abstand genommen. Auch die Hoffnung auf eine Kompensation durch verstärkte Aufträge aus dem Renovierungsbereich – wie von vielen prognostiziert – sollte sich nicht erfüllen.

Ein Gegensteuern durch die Bundesregierung ist bis heute nicht zu erkennen. Was daran liegen mag, dass das Einfamilienhaus derzeit nur noch wenige Fürsprecher hat. Steht es doch unter anderem im Verdacht, zu einem hohen Flächenverbrauch beizutragen und mehr Energie zu verbrauchen.

„Die Branche muss wieder das Verkaufen lernen“

Dieser Satz war in den letzten Wochen und Monaten bei diversen Veranstaltungen und Messen des Öfteren zu hören. Wer bei den aktuellen Rahmenbedingungen in Sachen Marketing und Vertrieb schlecht aufgestellt ist, wird sich in der nächsten Zeit schwertun.

bb-Fenster-Leistungscheck

Für bauelemente bau der Anlass, den schon in der April-Ausgabe 2016 veröffentlichten „bb-Fenster-Leistungscheck“ noch einmal aufleben zu lassen. Diesen hatten wir im Zuge der steigenden Importzahlen entwickelt, um unsere im Verkauf tätigen Leser in ihrer wichtigen Aufgabe zu unterstützen. Denn sie müssen den Kunden erläutern, dass Fenster nicht gleich Fenster ist und aufgrund der Vielzahl an Serviceleistungen der Preis allein nicht zählen kann. In der Checkliste sind alle erdenklichen Leistungen von der Produktion über Auftragsabwicklung bis hin zum After Sales Service aufgelistet.

Wir möchten Sie ermuntern, den Leistungscheck als Rüstzeug für das tägliche Verkaufsgespräch zu nutzen oder aber selbst eine Check-Liste zusammenzustellen, die dann natürlich noch besser auf Ihr Unternehmen zugeschnitten ist. Den bb-Fenster-Leistungscheck können Sie über diesen Link runterladen.

Die Marktübersicht der Kunststoff-Fenster und -Türen startet in der August-Ausgabe von bauelemente bau auf der Seite 72.

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