26. Oktober 2023

dpi Türdesign plant umfassende Sanierung in Eigenverwaltung

Das Firmengelände der dpi Türdesign GmbH. Foto: dpi Türdesign GmbH

Die Geschäftsleitung der dpi Türdesign GmbH beantragte am 17. Oktober 2023 beim Amtsgericht Duisburg die Eigenverwaltung. Mit Beschluss vom 18. Oktober 2023 wurde die vorläufige Eigenverwaltung angeordnet (§ 270b InsO) und der sanierungserfahrene Rechtsanwalt Dr. Henneke zum vorläufigen Sachwalter bestellt. Er überwacht die dpi Türdesign GmbH im gesamten Eigenverwaltungsverfahren und wahrt die Interessen der Gläubiger.

Martin Dettmer als Geschäftsführer wird durch das Team um die Sanierungs- und Restrukturierungsexperten Prof. Dr. Peter Neu und Thorsten Kapitza aus der Kanzlei ATN d’Avoine Teubler Neu Rechtsanwälte beraten.

„Durch das Eigenverwaltungsverfahren ist eine nachhaltige Sanierung des Unternehmens möglich. Die Geschäftsführung bleibt für die Leitung des Unternehmens zuständig. Gleichzeitig wird die Geschäftsführung von uns bei der Planung und Umsetzung von Sanierungsmaßnahmen unterstützt“, führt Prof. Neu aus. Andreas Krogull wird die Umstrukturierung als Vertriebs und Marketingleiter begleiten und ist nicht mehr Geschäftsführer.

Unternehmen soll erhalten bleiben

Das Unternehmen werde uneingeschränkt fortgeführt. Ziel der Bemühungen ist der dauerhafte Erhalt, sei es mittels Insolvenzplan oder Verkauf an einen Investor. Es wurden bereits konkrete Maßnahmen erarbeitet, deren Umsetzung teilweise bereits begonnen hat. Betriebswirtschaftlich und planerisch unterstützt wird das Unternehmen durch die TMC Turnaround Management Consult GmbH. dpi beschäftigt derzeit rund 150 Mitarbeitende. Die Löhne und Gehälter der Arbeitnehmenden seien für den Zeitraum Oktober bis Dezember 2023 über Insolvenzgeld gesichert. Ab Januar 2024 werde diese wieder aus den laufenden Einnahmen geleistet.

Mehrfach-Krisen fordern Tribut

Durch die Hochwasserkatastrophe in der Eifel im Jahr 2021 wurde das Isolierglaswerk der dpi komplett zerstört. Der unmittelbare Schaden belief sich auf zwölf Millionen Euro und führte zu Kundenverlusten aufgrund der temporären Fremdbeschaffung der Isoliergläser. Für ein neues Glaswerk am Standort Wesel wurde eine Summe von sechs Millionen Euro investiert. In der Konsequenz führten diese Ereignisse dazu, dass die finanziellen Mittel der dpi weitgehend aufgebraucht wurden. Die zusätzlich seit Beginn 2023 einsetzende Krise im Bausektor mit stark sinkenden Auftragseingängen stellen insgesamt Herausforderungen dar, die nur mit Hilfe der Sanierungsgesetze zu lösen sind.

Weitere Informationen zur dpi Türdesign GmbH finden Sie hier.

 

Sie wollen regelmäßig über aktuellen Neuheiten und Entwicklungen informiert sein? Dann abonnieren Sie unseren kostenlosen Newsletter oder schließen ein Abonnement der Print beziehungsweise der e-paper Ausgabe von bauelemente bau ab.

Sie meinen, diese Meldung könnte auch für Ihre Kollegen von Interesse sein? Dann freuen wir uns über Ihre Weiterempfehlung!

Diese Nachricht teilen Facebook Logo Twitter/X Logo LinkedIn Logo Xing Logo Pinterest Logo



Das könnte Sie auch interessieren

5. August 2024

Mehr Förderung durch individuellen Sanierungsfahrplan möglich

Sanierungen und energetische Ertüchtigungen von Immobilien bringen sehr häufig wirtschaftliche Herausforderungen mit sich. Umso wichtiger ist es für Hersteller- und Fachhandelsunternehmen von Fenstern und Türen, alle staatlichen …

12. November 2024

Iso-Chemie ist jetzt DGNB-Mitglied

Iso-Chemie ist seit kurzem Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB). Das für seine energieeffizienten und nachhaltigen Gebäudeabdichtungslösungen bekannte Unternehmen hat damit einen weiteren bedeutenden Schritt in …

9. April 2024

Zahl der Wohnungseinbrüche steigt erneut

Das in der Bevölkerung vorherrschende Gefühl der Verrohung in der Gesellschaft wurde nun von der Statistik bestätigt: Die Zahl der Gewaltkriminalität ist um 8,6 Prozent auf 214.099 Fälle im Jahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. …

zur Übersicht


Newsletter