Für guten Sonnenschutz sorgen
RTG beauftragt vom Ingenieurbüro Prof. Dr. Hauser (IBH) durchgeführte Studie

Vergleich: Innentemperatur im August ohne und mit Sonnenschutz. Die Grundlage sind prognostizierte Klimadaten im Jahr 2045 in einem Wohn-/Esszimmer mit großem Südfenster. Grafik: RTG / IBH
Der voranschreitende Klimawandel bringt in Deutschland häufigere und intensivere Hitzephasen. Wer neu baut oder ein Haus modernisiert, sollte das berücksichtigen. Doch nicht nur die Sommerhitze spielt bei der Planung von Fassaden eine Rolle. In Frühling, Herbst und Winter ist Sonneneinstrahlung erwünscht, da sie kostenfreie Heizenergie und Tageslicht liefert.
Wie sich die verschiedenen Bedingungen ganzjährig auf einen Wohnraum mit großer Fensterfläche nach Süden auswirken, hat das Ingenieurbüro Prof. Dr. Hauser untersucht, das auch die Bundesregierung berät. Das Ergebnis: Mit gutem Sonnenschutz bleiben Räume im Sommer komfortabel, die Fensterflächen liefern Tageslicht und in den kalten Monaten Wärmeenergie.
Beauftragt wurde das Gutachten von der Branchenvertretung Repräsentanz Transparente Gebäudehülle RTG. Thomas Drinkuth, Leiter des Hauptstadtbüros der RTG, rät: „Der Klimawandel wird schon jetzt deutlich spürbar, mit steigender Tendenz. Architekten und Planer müssen sich darauf einstellen und bei Neubauten und bei Sanierungen ein Augenmerk auf den Hitzeschutz legen.“ Wer jetzt auf guten Sonnenschutz verzichte, werde später nachrüsten müssen. Das Ingenieurbüro Hauser hat bei seinen Berechnungen die Prognose-Klimadaten des Deutschen Wetterdienstes zu Grunde gelegt, um zu zeigen, wie selbst ein kritischer Wohnraum in Zukunft immer noch komfortabel bleiben kann.
Passender Sonnenschutz ist entscheidend
Entscheidend ist dabei nicht die Größe der Fenster, sondern die Auswahl des passenden Sonnenschutzes sowie begleitender Maßnahmen. Ein hochwertiger außenliegender Sonnenschutz löst das Überhitzungsproblem in einem Raum mit großer Fensterfläche (35 Prozent der Grundfläche) vollständig. Doch auch innenliegender Sonnenschutz kann ausreichen, wenn man ihn beispielsweise mit Sonnenschutzglas oder einer erhöhten Nachlüftung kombiniert. Eine moderate Verkleinerung der Fensterfläche auf 25 Prozent führt hingegen allein nicht ans Ziel: Der Sonnenschutz bleibt auch in diesem Fall erforderlich. Erst bei einer sehr kleinen Fensterfläche von 15 Prozent könnte man in dem Beispielraum auf Sonnenschutz verzichten. Dann mangelt es in dem Raum allerdings massiv an Tageslicht und er muss dauerhaft künstlich beleuchtet werden.
Im Winter hat die Größe der Fensterfläche im Beispielraum keine besonderen Auswirkungen auf die Energieeffizienz. Mit zunehmender Glasfläche geht in dem Beispielraum etwas mehr Wärmeenergie als bei einer gedämmten Wand verloren. Aber: Die höheren Wärmegewinne aus der Sonneneinstrahlung gleichen diesen Effekt aus.
In die Zukunft denken
Das Fazit der Berechnungen des Ingenieurbüros Hauser: Wer baut oder beispielweise die Fenster saniert, sollte in die Zukunft denken und für guten Sonnenschutz sorgen. Damit lassen sich dann auch größere Glasflächen, die im Winter für Heizenergie und viel Tageslicht sorgen, beherrschen.
Eine Kurzfassung der Studie können Sie sich über diesen Link runterladen.
Auf die Homepage der RTG gelangen Sie über diesen Link.
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