PVC-Fensterrecycling in der Umsetzung
Die Bilanz des PVC-Fensterprofilrecyclings 2024 in Europa. Grafik: AI generated
In vielen europäischen Ländern wurden Sammel- und Recyclingsysteme eingerichtet, um wertvolle PVC-Rohstoffe aus dem Rückbau alter Fenster zurückzugewinnen. Diese Systeme tragen zur Umsetzung der Kreislaufwirtschaft im Bauwesen bei. Im Folgenden wird ein Überblick über exemplarische Initiativen in verschiedenen Ländern gegeben.
Dabei zeigen die einzelnen Initiativen, wie unterschiedlich organisatorische Strukturen, Sammellogistik und Verwertungswege gestaltet werden können – und doch einem gemeinsamen Ziel folgen: den Ressourcenkreislauf für PVC aus Kunststoff-Fenstern langfristig zu schließen. Besonders deutlich wird dies an etablierten Branchenlösungen und nationalen Kooperationen.
Deutschland: Rewindo als Branchenlösung
Rewindo koordiniert seit 2002 bundesweit das Recycling alter PVC-Fenster. Das Netzwerk umfasst mehr als 1.300 Entsorgungsunternehmen und über 100 Sammelstellen. 2024 wurden rund 131.000 Tonnen PVC recycelt, davon knapp 44.000 Tonnen Post-Consumer-Material. Die Initiative wird von führenden Profilherstellern getragen und gilt als Referenzmodell für die Branche.
Re:Core: Kreisläufe schließen – Mehrwerte schaffen
Schüco engagiert sich seit über 20 Jahren in der Rewindo-Initiative. 2022 gründete das Unternehmen mit Remondis das Joint Venture Re:Core zur Schaffung eines geschlossenen Kreislaufs.
Veka: Pionierarbeit seit 1993
Die Veka Umwelttechnik GmbH betreibt die größte PVC-Fensterrecyclinganlage Europas. Bereits seit 1993 werden dort Fenster, Türen und Rollläden vollständig recycelt.
profine: Geschlossener Kreislauf mit europäischer Dimension
profine führt ein eigenes Rücknahmesystem in mehreren Ländern und hat 2024 gruppenweit über 36.000 Tonnen Recyclingmaterial verarbeitet.
Rehau Window Solutions und Dekura GmbH übernehmen Verantwortung für gelebte Kreislaufwirtschaft
Dekura recycelt seit über 30 Jahren PVC-Fenster und Produktionsreste. Das europaweite Sammelsystem bietet Container von 1,1 bis 40 Kubikmeter.
Die aluplast GmbH bündelt ihre Recyclingaktivitäten in der apcycle
apcycle fördert den nachhaltigen Umgang mit ausgebauten PVC-Fenstern, -Rollläden und -Türen. Die Initiative bindet alle Akteure entlang der Wertschöpfungskette ein.
Fensterlösungen mit Designanspruch
Salamander setzt seit vielen Jahren auf Recycling und ist Gründungsmitglied von Rewindo. 2024 wurden 22.000 Tonnen Recyclingmaterial verarbeitet, mit durchschnittlich 21 Prozent Rezyklatanteil in den Profilen.
Fazit: Strukturen für mehr Kreislauf schaffen
Die beschriebenen Initiativen zeigen die Vielfalt funktionierender Sammel- und Recyclingsysteme in Europa. Sie unterscheiden sich im Detail, folgen aber einem gemeinsamen Ziel: PVC aus alten Fenstern im Kreislauf zu halten und hochwertige Rezyklate zu erzeugen. Damit tragen sie zu Ressourcenschonung, CO2-Reduktion und mehr Materialautonomie in der Bauwirtschaft bei. Folglich lautet der Appell der PVC-Fensterindustrie: „Alte Fenster sammeln, denn Abfall ist ein neuer Rohstoff.“
Autorinnen: EPPA ivzw, Gütegemeinschaft Kunststoff-Fensterprofilsysteme e.V. (GKFP)
Den vollständigen Artikel mit ausführlicheren Infos – auch zu den europäischen Initiativen – lesen Sie in der November-Ausgabe von bauelemente bau auf den Seiten 20 und 21.
Auf die Internetauftritte der verschiedenen Organisationen gelangen Sie bei einem Klick auf den jeweiligen Link:
www.gkfp.de, www.eppa-profiles.eu, www.rewindo.de
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