Jäger Fenster investiert in Pulver-Beschichtungsanlage
Unmittelbar neben dem Werk III in Groß-Rohrheim hat die Franz Jäger GmbH mit der SJ Beschichtungen einen eigenen Beschichtungsbetrieb errichtet. Foto: bb
Mit Haustüren, Fenstern, Hebe-Schiebe-Türen Wintergärten und Terrassendächern, Fassaden sowie Brand- und Rauchschutztüren und Paniktüren bietet die Franz Jäger GmbH allein im Produktbereich Aluminium ein breit gefächertes Programm. Außergewöhnlich ist zudem der mit 70 bis 80 Prozent sehr hohe Anteil farbiger Elemente. Um lange Lieferzeiten bei Sonderfarben künftig zu vermeiden und schneller und flexibler reagieren zu können als auch um die Beschichtungsqualität zu verbessern, hat das Unternehmen in einen eigenen Pulverbeschichtungsbetrieb investiert.
„Bei Sonderfarben hatten wir bisher drei Wochen Lieferzeit. Hinzu kamen Probleme bei der Qualität der Beschichtungen. Sowohl die Endkunden als auch die Handelspartner sind anspruchsvoller geworden. Mit dem Hinweis, dass die Beschichtung den einschlägigen Qualitätsrichtlinien entspricht, geben sich diese nicht mehr zufrieden. Mit der Folge, dass sich durch die Reklamation die Lieferzeit weiter in die Länge gezogen hat", erläutert Franz Jäger die Gründe für den Entschluss, die Pulverbeschichtung von Sonderfarben selbst in die Hand zu nehmen.
Nicht nur Profile...
Mit der neuen Pulverbeschichtungsanlage will das Unternehmen neben Profilen für Fenster, Türen und Fassaden auch die Alu-Deckschalen für Kunststoff-Fenster beschichten. „Beim neuen Sys-tem Schüco LivIng lassen sich die Alu-Deckschalen deutlich einfacher und rationeller montieren. Wir gehen daher davon aus, dass wir künftig deutlich mehr Fenster in dieser Materialkombination verkaufen können", erläutert Franz Jäger. Auch an die Beschichtung von Fensterbänken etc. ist gedacht.
Die Anlage soll aber nicht nur den eigenen Bedarf decken. Um sie so gut wie möglich auszulasten, will Jäger auch in Lohnarbeit für andere Unternehmen tätig werden. Dies sind zum einen Schlossereibe-triebe in der Region, die bisher für die Pulverbeschichtung von Teilen einen Anfahrtsweg von 75 Kilometern zum nächsten Beschichtungsbetrieb in Kauf zu nehmen hatten. Zum anderen will Jäger mit der Beschichtung von Autofelgen und anderen Autoteilen für Automobilzulieferer und Karosseriebetriebe tätig werden.
Die Voraussetzungen für die flexible Nutzung wurden mit der Auslegung der Anlage geschaffen. So können Teile bis zu einer Länge von 9,5 Metern beschichtet werden, für die Vorbehandlung von Stahlteilen steht eine gesonderte Sandstrahlkabine zur Verfügung.
Den Kunden aus den verschiedenen Branchen wird das Unternehmen auch Ergänzungsprofile, Bleche und Abkantteile für Balkon-brüstungen, Fassadenverkleidungen, Attikaverkleidungen etc. im selben Farbton bieten können. Hierfür wurde zusätzlich in eine Abkantanlage mit sechs Metern Bearbeitungslänge investiert.
Die Anlage wurde ganz bewusst nicht automatisiert, sondern aus Gründen höchstmöglicher Flexibilität auf Handbetrieb gesetzt. „So sind wir in der Lage einen Farbwechsel innerhalb von nur 10 Minuten vorzunehmen. Jetzt können wir Elemente in Sonderfarben gewissermaßen von heute auf morgen liefern oder dem Kunden die Beschichtung des Sockelprofils anbieten, ohne den Rest der sechs Meter langen Profilstange wegwerfen zu müssen", macht Sebastian Jäger die Vorteile der Entscheidung deutlich.
Die händisch betriebene Anlage ist auf hohe Flexibilität, schnelle Farbwechsel und auf die Beschichtung von Aluminium-Profilen als auch Stahlteilen etc. ausgelegt. Foto:bb
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