20. Oktober 2025

Erstmals auf serielle Vorfertigung gesetzt

Gugelfuss und Beck+Heun tragen zu 3D-Rekord-Projekt bei

Michael Oßwald von der Rupp-Gruppe zeigt, wie schnell der Einbau klappt. Foto: Rupp-Gruppe

Das „Bauen der Zukunft“ hat sich die Rupp-Gruppe mit Hauptsitz in Weißenhorn im Landkreis Neu-Ulm (Bayern) auf die Fahnen geschrieben – und mit Häusern aus dem 3D-Drucker bereits weltweit für Schlagzeilen gesorgt. Wenn es um die Umsetzung von neuen Ideen und die Optimierung der Prozessabläufe am Bau geht, dann können die drei Geschäftsführer Fabian und Sebastian Rupp sowie Michael Oßwald mit ihrem Team stets auf die Gugelfuss GmbH vertrauen.

Das Elchinger Fensterbauunternehmen war auch beim jüngsten Rekord der Rupp-Gruppe beteiligt: In der Rekordzeit von gerade mal zehn Wochen – von der Vertragsunterzeichnung bis zum geschlossenen Rohbau – entstand im benachbarten Illertissen ein modernes, 3D-gedrucktes Mehrfamilienhaus mit einer Gesamtwohnfläche von 430 Quadratmetern. Damit das klappen konnte, war bei Gugelfuss echte Pionierarbeit nötig. Erstmals überhaupt in seiner 54-jährigen Fensterbaugeschichte setzte das Unternehmen auf die serielle Vorfertigung bei den Fenstern sowie Balkontüren und nutzte dafür das Modulzargensystem Windowment von Beck+Heun.

„Das war ein ganz entscheidender Faktor für das Gelingen des Projektes, denn so konnten wir die Fenster- und Balktontürelemente bereits Geschoß für Geschoß in den Rohbaudruck integrieren. Das hat uns Wochen gespart und den Bauablauf revolutioniert. Die Zusammenarbeit mit Gugelfuss hat wieder einmal reibungslos funktioniert“, sagt Oßwald, der die technische Leitung des Bauprojekts in Illertissen übernommen hatte.

Komplett vorkonfigurierte Elemente

Die Windowment-Elemente von Beck+Heun kamen komplett vorkonfiguriert mit integrierter Dämmung, Rollladenkasten sowie Montagelaschen ins Gugelfuss-Werk nach Elchingen. Dort wurden sie mit den unterschiedlich großen Gugelfuss-Fenstern vom Typ Comfort 82 MD und den passenden Montagewinkeln bestückt. Damit waren die fertigen Bauteile perfekt vorbereitet, um – je nach Baufortschritt – just in time eingebaut werden zu können. Novum: Bevor das Obergeschoß gedruckt wurde, war das Ergeschoß bereits komplett geschlossen.

„Bei diesem Projekt war es natürlich von Vorteil, dass wir die vorgefertigten Elemente direkt vor Ort in unserem Werk in Illertissen lagern und auf Abruf bereithalten konnten. Bis zur Baustelle war es wirklich nur ein Katzensprung“, sagt Max Gugelfuß, Geschäftsführer der Gugelfuss GmbH.

Montage ohne Fensterhersteller

Ebenfalls neu für alle Beteiligten: Für den Einbau der Fensterelemente brauchte es keine Monteure des Fensterbauunternehmens mehr, den Einbau hat das Team der Rupp Bauunternehmung selbst übernommen. „Wir haben die Fenster über den Kran millitmetergenau von oben in die vorgesehenen Ausschnitte eingehoben, ausgerichtet und über die Montagewinkel direkt im Beton verankert. Das ging wirklich flott und hat hervorragend geklappt“, sagt Jannik Lindner, der betriebliche Leiter der Rupp-Gruppe.

Lindner freut sich über die neue Flexibilität im Bauablauf: „Die serielle Vorfertigung der Fenster und Türen ist ein absoluter Gamechanger. Wenn du als Generalunternehmer den Fenster- und Türeneinbau mit eigenen Leuten bewerkstelligen kannst, ist das ein entscheidender Vorteil, denn dann bist du nicht mehr von der Monteurverfügbarkeit des Fensterbauers abhängig. Gerade mit Blick auf den Fachkräftemangel, der ja alle Gewerke am Bau betrifft, ist das ein wichtiger Aspekt für künftige Projekte.“

Auch Gugelfuss profitiert

Von dieser Flexibilität profitieren nicht nur die Generalunternehmen, sondern auch die Fensterbaubetriebe. So sieht es auch Max Gugelfuß: „Wie wohl die meisten Fensterbauer haben auch wir derzeit das Bottleneck in der Montage, weil nicht genügend Fachkräfte zur Verfügung stehen. Wenn der Druck der Eigenmontage wegfällt, lassen sich Projekte ganz anders planen. Man kann mehr Produktionsaufträge annehmen und damit die Auslastung in der Fertigung verbessern.“

Mehrkosten der Elemente kompensiert

Die Gugelfuss GmbH ist mit dem Pilotprojekt sehr zufrieden. „In unserem Produktionsablauf hat das Bestücken der Windowment-Elemente von Beck+Heun sehr gut geklappt und auch im Handling zur und auf der Baustelle gab es kein Problem. Wir werden sicher weitere Projekte mit der Windowment-Modulzarge realisieren, denn diese Möglichkeit des integrierten Bauens wird für viele Bauherren immer interessanter“, sagt Projektleiter Michael Auchter aus dem Technischen Außendienst der Gugelfuss GmbH.

Etwaige Mehrkosten für die Fenster- und Türenelemente lassen sich seiner Meinung nach leicht durch Einsparungen an anderer Stelle kompensieren: „Der Generalunternehmer kann mehrere Wochen auf ein Gerüst verzichten und insgesamt verringert sich der gesamte Bauprozess ja ebenfalls um fünf bis sechs Wochen. Es gibt außerdem keinen Stillstand mehr auf der Baustelle, weil der Rohbau so schnell geschlossen ist wie nie zuvor.“

Hervorragende Partnerschaft

Die Partnerschaft mit der Rupp-Gruppe passe hervorragend zur Geschichte der Gugelfuss GmbH, findet Martin Gugelfuß, ebenfalls Geschäftsführer des Unternehmens: „Meine Eltern waren im Jahr 1971 bei den Ersten dabei, die in Süddeutschland mit dem Bau von Kunststoff-Fenstern begonnen haben. Diesen Pioniergeist haben wir in der Familie erhalten und umso mehr freut es mich, dass wir jetzt wieder bei einem Gemeinschaftsprojekt mit der Rupp-Gruppe unser Können unter Beweis stellen konnten.“

Bereits beim vielbeachteten 3D-Haus-Projekt in Wallenhausen hatte Gugelfuss die Fenster und Türen geliefert. Im Jahr 2021 war dort das erste 3D-gedruckte Mehrfamilienhaus überhaupt in Deutschland entstanden. Es wird jetzt vom Neubau in Illertissen als größtes gedrucktes Wohnhaus in Europa abgelöst.

Auf die Homepage von Gugelfuss gelangen Sie über diesen Link…

…und zum virtuellen Auftritt von Beck+Heun geht es hier entlang.

 

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